Sicherheit im Labor

Sicherheit im Labor vs. Gefahr der mikrobiellen Kontamination

Was versteht man unter mikrobieller Kontamination?(2,3)

Unter einer mikrobiellen Kontamination versteht man eine versehentliche oder nicht beabsichtigte Einbringung infektiösen Materials beziehungsweise mikrobieller Krankheitserreger wie Viren, Bakterien, Pilze wie zum Beispiel Hefe- und Schimmelpilze, Protozoen oder deren Toxine sowie andere Nebenprodukte.1

Hierbei handelt es sich um subzelluläre biologische Objekte, die eine Größe von 20-200 nm. Diese existieren sowohl mit als auch ohne Virushülle und können schwere Infektionen hervorrufen. Viren zählt man nicht zu den lebenden Organismen, weil sie Partikel sind, die keinen eigenen Stoffwechsel haben. Damit sie sich vermehren können, sind sie vom Stoffwechsel des Organismus ihres Wirtes abhängig.

Bakterien sind Mikroorganismen. Sie haben für gewöhnlich eine Größe von bis zu 5 μm. Bakterien stellen im Zusammenhang mit mikrobieller Kontamination die wichtigste Gruppe aller pathogenen Keime dar. Entsprechend ihrer Zellwandstruktur unterteilt man Bakterien in grampositive und gramnegative Bakterien.

Weiter unterscheidet man zwischen symbiotischen und pathogenen Bakterien. Symbiotische Bakterien sind Bestandteil der normalen Hautflora eines Menschen und für diesen eigentlich harmlos. Im Gegenteil: Sie üben eine wichtige Schutzfunktion aus, indem sie verhindern, dass sich pathogene Bakterien ansiedeln. Ausnahmen bestätigen die Regel: Bestimmte symbiotische Bakterien können Infektionen hervorrufen, wenn der Organismus des Wirts geschwächt ist oder wenn sie in das Gewebe des Wirts eindringen.

Pathogene Bakterien hingegen verfügen über eine stärkere Virulenz und verursachen Infektionen - unabhängig vom Gesundheitszustand des Wirts.

Normalerweise kann eine einzelne Bakterie keinen Schaden anrichten, das heißt, keine Infektion hervorrufen. Aber sie kann sich innerhalb kürzester Zeit um das Millionenfache vervielfältigen. Beispiel: Eine Bakterie wie Escherichia coli vervielfältigt ihre Population innerhalb von 6 Stunden und 40 Minuten von 1 aus 1.048.576.

Pilze, wie zum Beispiel Hefe- und Schimmelpilze, sowie Protozoen stellen weitere Infektionsquellen dar.4 Sie erreichen einen Durchmesser von bis zu 200 μm.1

Endotoxin
Das am häufigsten vorkommende Endotoxin sind sogenannte Lipopolyaccharide (LPS). Sie findet man in der äußeren Zellmembrane von Bakterien, die zur Gruppe der gramnegativen Bakterien zählen. Wenn diese äußere Zellmembran zerfällt, werden die LPS freigesetzt. Diese sind thermostabil und können zu Schüttelfrost, Fieber, Sepsis und irreversiblen Schock führen.

Exotoxin
Hierbei handelt es sich um giftige Substanzen, die von einem Mikroorganismus abgesondert oder freigesetzt werden. In dem Exotoxine Zellen zerstören oder den Stoffwechsel beeinträchtigen, können sie den Wirt erheblich stören. Sie sind aber größtenteils thermolabil.

  • Viren
  • Bakterien
  • Pilze und Protozoen
  • Toxische Nebenprodukte

Wie behandelt man bakterielle Infektionen?(1)

In den meisten Fällen können bakterielle Infektionen mit Antibiotika erfolgreich behandelt werden. Schwierig oder unmöglich wird eine Behandlung dann, wenn Bakterien Mehrfachresistenzen gegenüber Antibiotika aufweisen. Hinzu kommt, dass für die überwiegende Anzahl an Virenerkrankungen keine wirksamen Medikamente existieren. Von daher kommt beim Thema mikrobielle Kontamination der Risikoprävention eine entscheidende Bedeutung zu.

Beim Thema Sicherheit im Labor spielen Schnittverletzungen eine Hauptrolle. Denn sie sind dort Unfallursache Nummer 1. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Nach wie vor vollziehen Labormitarbeiter im Zuge ihrer Probenanalysen viele Arbeitsschritte manuell. Ein Beispiel? Ein Labormitarbeiter möchte ein Glasröhrchen mit einem Deckel verschließen. Das Röhrchen rutscht ihm aus der Hand, fällt auf den gekachelten Boden und zerbricht. Bei der Beseitigung der Scherben schneidet sich der Mitarbeiter und es entsteht eine blutende Wunde. Und schon kann infektiöses Material in den Körper des Labormitarbeiter eindringen.

Deshalb müssen Labormitarbeiter zu ihrem eigenen Schutz bei der Arbeit stets Handschuhe tragen. Falls es doch einmal zu einer Schnittverletzung kommen, geht man idealerweise wie folgt vor: Man lässt die Wunde ausbluten. Sollte es sich bei der Verletzung um eine kleinere Wunde handeln, sollte die mit sterilem Verbandmaterial verbunden werden. Größere Wunden sollten von einem Ersthelfer oder Notarzt behandelt werden.

Wie schnell ist eine Probe im Arbeitsalltag eines Labors verschüttet? Und wenn diese infektiöses Material beinhaltet, ist das Kontaminierungsrisiko für die Laborfachkräfte enorm hoch. Und es drohen weitere Risikoquellen für eine Infektion. Darum gilt es, um die Sicherheit im Labor zu gewährleisten, Kontaminationen im Labor zu vermeiden, um die Mitarbeiter vor gesundheitlichen Schäden zu schützen.

Die größte Gefahr besteht für das Laborpersonal darin, sich unwissentlich zu kontaminieren. Dies ist schneller geschehen als gedacht: Denn im Labor können Kontaminationen praktisch überall vorhanden sein: an Telefonhörern, Probenröhrchen, Chemikaliengebinden, Türklinken und so weiter.

Um unbeabsichtigte oder unwissentlich herbeigeführte Kontaminationen zu vermeiden, muss das Laborpersonal grundsätzliche Hygieneregeln für die Sicherheit im Labor beachten:

  • Kein Zubereiten oder Aufbewahren von Nahrungsmitteln in Chemiekalien- oder Laborgefäßen

  • Kein Mitnehmen oder Verzehren von Nahrungs- und Genussmitteln

  • Kein Aufbewahren von Nahrungsmittel und Gefahrstoffen im selben Kühlschrank

  • Kein Essen, Trinken und Rauchen ohne vorheriges Händewaschen

  • Keine Schminke bei der Arbeit im Labor tragen

  • Kein gemeinsames Aufbewahren von Arbeits- und Straßenkleidung

Ferner ist auf Folgendes zu achten:

  • Deckel und Entsorgungseinheiten nach dem Gebrauch sofort wieder verschließen

  • Chemikalienbehälter stets fest verschließen

  • Bei Entnahmen von Proben und Chemikalien aus Röhrchen, Flaschen und Gebinden nichts verschütten

  • Die Frontschieber von Laborabzügen verschließen

  • Keine Lichtschalter, Telefonhörer, Wasserhähne etc. mit benutzten Handschuhen anfassen

  • Handschuhe so ausziehen, dass keine Kontaminationen der Hände möglich sind

  • Einweghandschuhe sofort nach Stoffkontakt wechseln

  • Laborwaschbecken und Arbeitsplatz sauber halten

  • Augennotduschen in unmittelbarer Nähe zum Laborwaschbecken ausführen

  • Dekontaminieren und Vorreinigen von Behältnissen und Geräten zum Schutz der mit Spülarbeiten beauftragten Labormitarbeiter

Die Laborkleidung hat den Zweck, die Mitarbeiter vor dem Kontakt mit Chemikalien zu schützen. Neben Schutzbrillen- besteht auch eine Laborkittelpflicht. Der Laborkittel sollte mit eng anliegenden, langen Ärmeln versehen sein und aus einem nicht schmelzbaren Textilgewebe bestehen. Zu guter Letzt ist darauf zu achten, geschlossenes, trittsicheres und festes Schuhwerk zu tragen.

Beim Thema Sicherheit im Labor spielen Schnittverletzungen eine Hauptrolle. Denn sie sind dort Unfallursache Nummer 1. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Nach wie vor vollziehen Labormitarbeiter im Zuge ihrer Probenanalysen viele Arbeitsschritte manuell. Ein Beispiel? Ein Labormitarbeiter möchte ein Glasröhrchen mit einem Deckel verschließen. Das Röhrchen rutscht ihm aus der Hand, fällt auf den gekachelten Boden und zerbricht. Bei der Beseitigung der Scherben schneidet sich der Mitarbeiter und es entsteht eine blutende Wunde. Und schon kann infektiöses Material in den Körper des Labormitarbeiter eindringen.

Deshalb müssen Labormitarbeiter zu ihrem eigenen Schutz bei der Arbeit stets Handschuhe tragen. Falls es doch einmal zu einer Schnittverletzung kommen, geht man idealerweise wie folgt vor: Man lässt die Wunde ausbluten. Sollte es sich bei der Verletzung um eine kleinere Wunde handeln, sollte die mit sterilem Verbandmaterial verbunden werden. Größere Wunden sollten von einem Ersthelfer oder Notarzt behandelt werden.

In einem Labor geht es oft hektisch zu und die Mitarbeiter stehen dann unter entsprechend hohem Leistungs- und Zeitdruck.7 Und je höher dieser Druck wird, desto größer die Möglichkeit, dass eine weitere Gefahrenquelle die Sicherheit im Labor gefährdet: der menschliche Fehler. Nobody is perfect und unter hohem Zeitdruck erst recht nicht.

So kann es durchaus vorkommen, dass Labormitarbeiter Etiketten falsch beschriften oder beim Bekleben der Röhrchen verwechseln sowie die Röhrchen selbst vertauschen. Falsche Ergebnisse für die Menschen, deren Probe analysiert wurde, sind dann vorprogrammiert. Und es stellt sich die Frage, wer für die falschen Messergebnisse verantwortlich ist. Der Labormitarbeiter, der das Röhrchen vertauscht hat? Oder der Laborleiter, der die Fehler seiner Mitarbeiter zu vermeiden hat? Oder der Arbeitgeber?

Solange der Faktor Mensch im Spiel ist, können Fehler bei Laboranalysen nicht 100%-ig ausgeschlossen. Es gibt aber dennoch eine Lösung dieses Problems, die wir Ihnen im nächsten Abschnitt dieses Beitrags vorstellen.

  • Sicherheit im Labor: Vermeidung von Kontaminationen.(5)
  • Sicherheit im Labor: Unfälle mit Schnittverletzungen.(6)
  • Sicherheit im Labor: der Mensch als mögliche Fehlerquelle

Mehr Sicherheit im Labor: durch Laborautomation von Roche

Mikrobielles Kontaminationsrisiko, Verletzungsgefahr, unbeabsichtigtes Falschetikettieren oder das Vertauschen von Laborproben: dies sind die wichtigsten Faktoren, welche die Sicherheit im Labor infrage stellen.Der einzige Weg, diese Risiken bzw. Fehlerquellen auszuschließen, besteht darin, Ihre komplette Laboranalytik, das heißt die Präanalytik

, die Analytik , und die Postanalytik zu automatisieren.

In Folge dieser Maßnahme würden fast alle manuellen Arbeitsprozesse entfallen. Das heißt, das Kontaminationsrisiko sinkt - genau wie die Verletzungsgefahr auf 0 und menschliche Fehlerquellen würden eliminiert.

Beim Thema Sicherheit im Labor sehen sich Mitarbeiter gleich mit mehreren Gefahrenherden konfrontiert: Es besteht zum einen die Möglichkeit eines mikrobiellen Kontaminationsrisikos. Zum anderen die Gefahr, sich bei der Ausführung von manuellen Tätigkeiten zum Beispiel durch zerbrochene Proberöhrchen zu verletzen. Des Weiteren spielen beim Thema Sicherheit im Labor die Verwechslungsgefahr bei der Probenbeschriftung und -zuordnung eine wichtige Rolle.

In diesem Beitrag gehen wir näher auf mögliche Risiken im Labor eingehen. Dann behandeln wir das Thema Risiko- beziehungsweise Gefahrenprävention. Und anschließend zeigen wir Ihnen eine Lösung auf, mit der Sie das Thema Sicherheit im Labor meistern. Interessiert?

1

Mikrobielle Kontamination - Risikoprävention in der Infusionstherapie
2 Gabriel J. Infusion therapy. Part two: Prevention and management of complications. Nurs Stand. 2008; 22(32): 41-8
3 Dougherty L. Central Venous Access Devices: Care and Management. Blackwell Publishing, Oxford, 2006
4 Schmidt, Unsicker. Lehrbuch Vorklinik, Teil A Anatomie, Biochemie und Physiologie der Zelle. Kap. Medizinische Mikrobiologie, von W. Solbach, Deutscher Ärzte-Verlag GmbH, 2003
5 https://www.labo.de/qualitaets-tipp/grundregeln-der-laborhygiene.htm
6 https://sicheresarbeitenimlabor.de/unterweisungshilfen/erste-hilfe/schnittverletzungen.htm
7 https://www.laborpraxis.vogel.de/so-vermeiden-sie-alltaegliche-fehler-im-labor-a-501699/ ion.pdf

Referenzen

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