Geschlechtskrankheiten:

Was du über sexuell übertragbare Infektionen (STI) wissen solltest

Sexuell übertragbare Infektionen erkennen

Chlamydien, Gebärmutterhalskrebs, AIDS oder Trichomonaden und Mycoplasma genitalium – die Liste der sexuell übertragbaren Infektionen ist lang. Außerdem haben viele dieser Geschlechtskrankheiten einige Gemeinsamkeiten: häufig zeigen sich keine Symptome und wenn doch, sind sie unspezifisch.

So können Jucken oder Brennen beim Wasserlassen Anzeichen einer Geschlechtskrankheit sein – müssen sie aber nicht. Sollten beispielsweise Vorbelastungen für eine Blasenentzündung (die übrigens nicht zu den sexuell übertragbaren Infektionen zählt) bestehen, ist es erst einmal sinnvoll, einen Combur-Test aus der Apotheke durchzuführen. Fällt dieser Test bei anhaltenden Beschwerden negativ aus, ist ein STI-Test angeraten.

Für den Nachwies der meisten Geschlechtskrankheiten reichen einfache Abstriche oder Urinproben, die in deiner Facharztpraxis oder beim Gesundheitsamt in wenigen Minuten entnommen sind.

Solltest du gerade jetzt den Verdacht haben, dich mit einer sexuell übertragbaren Infektion angesteckt zu haben, mache am besten direkt einen Termin für einen STI-Test.

Viele Geschlechtskrankheiten lassen sich gut behandeln. Dafür braucht es aber eine klare Diagnose durch einen Arzt. Diese Seite gibt dir einen Überblick zu den Symptomen, Folgen und der Therapie verschiedener sexuell übertragbarer Infektionen.

Trichomonaden

Auch wenn eine Infektion mit Trichomonaden bei 70 % der Patienten symptomfrei verläuft, kann sie bei Männern wie Frauen zu Unfruchtbarkeit führen. Umso wichtiger ist eine rechtzeitige Diagnose für die Wahl der passenden Therapie.

Mycoplasma genitalium

Mycoplasma genitalium kann Harnröhren- und Unterleibsentzündungen auslösen, aber auch Erkrankungen wie reaktive Arthritis verursachen. Der Nachweis einer Infektion ist mit einem PCR-Test möglich und die Grundlage für eine zielgerichtete Behandlung.

Verschiedene Geschlechtskrankheiten im Überblick

In vielen Fällen verlaufen sexuell übertragbare Infektionen asymptomatisch. Das heißt: Obwohl Betroffene eine Geschlechtskrankheit, beispielsweise Chlamydien haben, fühlen sie sich nicht krank. Kein Fieber, kein Jucken oder Brennen beim Wasserlassen, keine schmerzenden Ausschläge – deshalb kann ein STI-Test auch dann sinnvoll sein, wenn du keine Symptome spürst. Einerseits, um dich selbst vor möglichen Langzeitfolgen unerkannter sexuell übertragbarer Infektionen zu bewahren, andererseits, um die Menschen, die du liebst, vor einer Ansteckung zu schützen.

Unerkannte sexuell übertragbare Infektionen feststellen

  • du in den letzten Monaten ungeschützten Geschlechtsverkehr hattest

  • du einen neuen Partner oder eine neue Partnerin hast

  • du und dein Partner oder deine Partnerin auch mit anderen Sex habt

  • du einen One-Night-Stand hattest

  • du akute Anzeichen spürst, die auf eine Infektion hinweisen

Du solltest über einen STI-Test nachdenken, wenn …

  • Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen

  • Juckreiz im Genitalbereich

  • Vermehrter Ausfluss

  • Ausschlag und Hautrötungen

  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr

  • Unspezifische Anzeichen, wie z. B. Fieber, Durchfall, Abgeschlagenheit

  • Ob und in welcher Ausprägung diese oder weitere Beschwerden auftreten, kann sich von Fall zu Fall unterscheiden.

Diese Anzeichen weisen auf Geschlechtskrankheiten hin:

  • Frühzeitig erkannte STI lassen sich meistens gut behandeln. Unbehandelt können sie zu Spätfolgen führen.

  • Geschlechtskrankheiten, die durch Bakterien ausgelöst werden (z. B. Chlamydien), lassen sich i. d. R. mit Antibiotika behandeln.

  • Da die Wirksamkeit von Antibiotika durch Resistenzen eingeschränkt sein kann, ist eine genaue Diagnose besonders wichtig für die optimale Behandlung.

  • Bei durch Viren ausgelösten STI können antivirale Medikamente eingesetzt werden.

Das solltest du zur Therapie von Geschlechtskrankheiten wissen:

Kontaktiere deinen Arzt oder deine Ärztin:
Wenn du es nicht schon getan hast, vereinbare unbedingt einen Termin mit deinem Arzt oder deiner Ärztin.

Informiere deinen Partner oder deine Partnerin:
Es ist wichtig, dass du auch mit deinem Partner oder deiner Partnerin sprichst und ihr euch gemeinsam behandeln lasst. Nur so können Infektionsketten durchbrochen werden. Auch vorherige Sexualkontakte solltest du gegebenenfalls über deine Ansteckung informieren.

Halte dich an deinen Therapieplan:
Geschlechtskrankheiten können in der Regel gut behandelt werden. Wenn dir ein Antibiotikum verschrieben wurde, ist es wichtig, dieses genau nach der Empfehlung einzunehmen. Oft dauert die Behandlung nicht länger als ein bis zwei Wochen.

Keine Angst vor dem Arztbesuch bei sexuell übertragbaren Infektionen

Übernimm Verantwortung für deine sexuelle Gesundheit:

Habe keine Sorge vor dem Arztbesuch:
Viele Menschen haben Angst vor dem Arztbesuch und schämen sich, wenn es um Geschlechtskrankheiten geht. Keine Sorge, dein Arzt oder deine Ärztin hat deine Gesundheit im Blick und behandelt dich ohne Vorurteile.

Frage nach und sprich offen:
Indem du offen über das Thema Geschlechtskrankheiten sprichst, Fragen stellst und dich informierst, trägst du maßgeblich dazu bei, dass sexuell übertragbare Infektionen eingedämmt werden können.

Übernimm Verantwortung:
Denke daran: Eine rechtzeitige Diagnose ist der erste Schritt, um die Infektion zu behandeln. Übernimm Verantwortung und hilf, das Thema „sexuell übertragbare Infektionen“ zu enttabuisieren.

Weiterführende Links und Hilfsangebote

Neben einer ärztlichen Beratung bieten auch andere Stellen Hilfsangebote bezüglich sexuell übertragbarer Infektionen an. So kannst du dich beispielsweise beim Gesundheitsamt anonym telefonisch beraten lassen. Außerdem empfehlen wir dir einen Blick auf folgende Websites:

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Deutsche Aidshilfe

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