Als Student hatte er genug von der umständlichen Arbeit mit Bioreaktoren. Zu viele Arbeitsschritte waren für die Züchtung von Zellkulturen nötig. Heute ist Valentin Kramer (links) Geschäftsführer von AUCTEQ Biosystems – ein Mannheimer Start-up, das einen mitwachsenden Bioreaktor entwickelt. Dank Kramers Erfindung könnten lebenswichtige Medikamente künftig schneller auf den Markt kommen. Jetzt wurde das Start-up mit dem von Roche unterstützten Mannheimer Existenzgründungspreis MEXI ausgezeichnet, ein Preis, mit dem Roche mutige Gründer mit innovativen Ideen fördert.

Der Einweg-Bioreaktor besteht aus einer extrem dehnbaren "Blase" - diese wächst mit dem steigenden Volumen der Zellkulturen mit. Das spart Plastikmüll, Zeit und schont die Umwelt.

Die Züchtung von Zellkulturen für die Antikörperproduktion ist eine mühselige Arbeit. Zahlreiche Gefäße sind nötig, damit eine Kultur auf die gewünschte Größe von 20 Litern anwachsen kann. Danach werden die Einmal-Gefäße entsorgt oder – sofern sie aus Edelstahl oder Glas bestehen – aufwändig gereinigt. Diese manuellen "Seed Train-Prozesse" sind sehr arbeitsintensiv und anfällig für Keime. Hier setzt Kramers Erfindung an: „Das muss doch einfacher gehen“, dachte sich der damalige Biotechnologie-Student, der genug von den unzähligen, zeitraubenden Zwischenschritten hatte…

In seiner Freizeit unternahm Kramer erste Versuche, aus handelsüblichen Kondomen ausdehnbare Bioreaktoren herzustellen. Bis auf 20 Liter müssen sie sich ausdehnen lassen, ohne zu platzen – perfekte Voraussetzungen also? Kramer tüftelte ununterbrochen mit seinen ungewöhnlichen Prototypen, sterilisierte sie und entwickelte einen Verschluss für die Öffnung, an welcher Schläuche und Behältnisse angebracht werden. So kam er seinem Ziel immer näher: ein Einweg-Bioreaktor, der sich ausdehnen und unkompliziert an das Volumen der Zellkultur anpassen lässt.

„Für 2019 planen wir die vollautomatisierte Herstellung sowie erste Tests mit Kunden; zusätzlich arbeiten wir an einem neuen Produkt – das ist aber noch streng geheim“, verrät Existenzgründer Kramer stolz.

Für Kramer und sein Team war der MEXI in doppelter Hinsicht ein Gewinn. Die Aufmerksamkeit in den Medien hat dem Start-up einige Anfragen von interessierten Unternehmen eingebracht. „Und natürlich ist es perfekt für uns, jetzt Kontakte zu Roche zu haben“, sagt Kramer. Dr. Ursula Redeker, Sprecherin der Geschäftsführung Roche Diagnostics GmbH, ist sich sicher: „Unser Standort in Penzberg, der zu den größten Biotechnologiezentren Europas gehört, wird sich für die Erfindung des jungen Mannheimer Start-ups sehr interessieren.“

In der Metropolregion lassen sich viele mutige Existenzgründer nieder. Von dem dichten Netzwerk profitiert auch Roche. Das Unternehmen prüft laufend neue Technologien und Forschungsansätze, denn Innovationen bilden die Grundlage für die Therapien von heute und morgen. Als zweitgrößter Arbeitgeber der Quadratestadt übernimmt Roche gesellschaftliche Verantwortung und fördert junge Talente. Dieses Engagement ist unser Beitrag für die zukünftige Sicherung des Wirtschafts- und Wissensstandorts Mannheim im globalen Umfeld.

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