Kardiometabolische Krankheiten sind auf dem Vormarsch. Zu den Risikofaktoren gehören unter anderem Übergewicht, Diabetes und andere Stoffwechselstörungen. Mit biomarkerbasierten Tests kann das Erkrankungsrisiko vorhergesagt werden, damit frühzeitig entsprechende Präventionsmaßnahmen ergriffen werden können.
Einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge haben 1,8 Milliarden Menschen weltweit zu wenig Bewegung. In Deutschland sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts fast die Hälfte der Frauen und über 60 Prozent der Männer übergewichtig.¹ Das birgt ernsthafte Folgen für die Gesundheit. Besonders alarmierend ist das steigende Risiko für kardiometabolische Krankheiten wie Diabetes, Fettleber oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Übergewicht ist ein bedeutender Risikofaktor für die Entstehung von Atherosklerose – und diese wiederum kann ein akutes Koronarsyndrom zur Folge haben.² Lipidparameter können bei der Einschätzung des Atherosklerose-Risikos wertvolle Hilfe leisten. Ein etablierter Parameter zur Prognose von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist LDL-Cholesterin. Der Fettstoffwechselmarker Lipoprotein(a) kann die Risikoabschätzung weiter präzisieren. Lipoprotein(a) ist weitgehend genetisch determiniert und lässt sich im Gegensatz zu LDL-Cholesterin durch den Lebensstil kaum beeinflussen.³ Einige vielversprechende Therapien befinden sich in der Entwicklung.⁴ Unabhängig davon kann es bei erhöhten Lipidwerten sinnvoll sein, eventuelle weitere Risikofaktoren genauer zu bestimmen und das Patient:innenmanagement darauf abzustimmen. Lesen Sie dazu auch den Beitrag
Nähere Informationen zur Einschätzung des Atherosklerose-Risikos mit Hilfe von Lipidmarkern sowie den Fettstoffwechsel-Parametern des Roche Portfolios finden Sie hier:
Eine mögliche Folge der Atherosklerose ist das akute Koronarsyndrom.2 Bei Verdacht auf einen Myokardinfarkt ist der Nachweis von herzspezifischen Troponinen, wie hochsensitives Troponin T ein etabliertes und von den Leitlinien empfohlenes diagnostisches Hilfsmittel zur Abklärung.²
Darüber hinaus kann der Troponin-Wert auch bei Personen ohne vorangegangene Herzerkrankung wertvolle Hinweise auf eine Myokardschädigung geben.⁵ Aktuell wird die Bestimmung des Biomarkers Troponin T zur Risikostratifizierung noch nicht in den Leitlinien empfohlen. Einige Studien haben jedoch gezeigt, dass hochsensitive Troponine dazu beitragen können, das individuelle kardiovaskuläre Gesundheitsrisiko abzuschätzen und Maßnahmen zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen daraus abzuleiten.⁶
Übergewicht ist nicht nur ein Risikofaktor für Atherosklerose. Vielmehr kann es weitere Komplikationen wie Typ-2-Diabetes und das metabolische Syndrom nach sich ziehen. Diese Zustände erhöhen das Risiko für schwerwiegende Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei Menschen mit Diabetes mellitus besteht ein besonders hohes Risiko für Herzinsuffizienz (HI), so dass bei jedem Arztbesuch auf entsprechende Symptome geachtet werden sollte.
Studien belegen, dass Personen mit Typ-2-Diabetes (das sind 9,1 Millionen Menschen allein in Deutschland⁷) etwa zwei- bis fünfmal häufiger eine HI entwickeln als Menschen ohne Diabetes.⁸ Um das Management der Herzinsuffizienz zu erleichtern und die gesundheitlichen wie auch wirtschaftlichen Folgen der Erkrankung zu reduzieren, ist es wichtig, eine chronische HI möglichst früh zu erkennen.
Eine Studie von E. Walter et al. (2025) geht der Frage nach, ob die Diagnose einer zuvor nicht bekannten HI mit einer jährlichen NT-proBNP-Screening-Strategie im Vergleich zu einer Diagnose allein aufgrund von klinischen Zeichen einen medizinischen und ökonomischen Zusatznutzen bringt. Eine Zusammenfassung dieser Studie finden Sie in unserem aktuellen
Diabetes, Herzinsuffizienz, Lipidstoffwechselstörungen und Lebererkrankungen hängen eng zusammen und haben gemeinsame Risikofaktoren. Ihre medizinische Versorgung erfordert daher besondere Aufmerksamkeit. Möchten Sie Ihr Wissen über die integrative Behandlung dieser drei zentralen Gesundheitsbereiche vertiefen? Dann hören Sie unsere Podcastreihe
Bei der Diagnostik einer akuten Herzinsuffizienz haben sich natriuretische Peptide als zuverlässig erwiesen.¹⁰ Das zeigt auch die multinationale, unverblindete, randomisierte, prospektive klinische Studie STRONG-HF. Sie hatte zum Ziel, die Sicherheit und Wirksamkeit einer biomarkerbegleiteten, raschen Therapie-Auftitrierung nach akuter Herzinsuffizienz im Vergleich zur Standardbehandlung zu beurteilen. STRONG-HF zeigte, dass die Gesamtmortalität und die Rehospitalisierungen aufgrund einer akuten Herzinsuffizienz bei umgesetzter Studienstrategie nach 180 Tagen signifikant zurückgingen. Die rasche, simultane Auftitrierung der Medikation und eine engmaschige Nachbeobachtung führten zu einer verbesserten Lebensqualität der Patient:innen.¹¹ ¹² Die Studie wurde vorzeitig abgebrochen, da der Unterschied zwischen den Gruppen unerwartet deutlich ausfiel.
Das 2023-Update der ESC-Leitlinie zur Diagnose und Therapie akuten und chronischen Herzversagens von 2021 greift die deutlich positiven Ergebnisse der STRONG-HF-Studie auf und empfiehlt die intensivierte Therapie.¹⁰
Sie bietet Orientierung für die rasche Einleitung und Optimierung einer leitliniengesteuerten medizinischen Therapie während der kritischen Phase nach einer Herzinsuffizienz und unterstützt die Versorgung durch eine optimale Behandlung, wenn diese am dringendsten benötigt wird. Mehr zu STRONG-HF finden Sie
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