Stichwort Laborgeräte: Die Anwendungsbereiche der Labormedizin sind breit gefächert. Genau wie die verwendeten Methoden und die dafür benötigten Laborgeräte sowie Verbrauchsmaterialien. Medizinische Labore unterliegen sehr hohen Standards. Daher ist es wichtig, sie einerseits mit hoch qualifiziertem Personal zu besetzen – was in Zeiten eines zunehmenden Fachkräftemangels immer schwieriger wird. Und andererseits mit hochwertiger Technik und verlässlichen Laborgeräten beziehungsweise -systemen auszustatten. Dieser Beitrag verschafft Ihnen einen Überblick über die wichtigsten gesetzlichen Richtlinien sowie einige Laborgeräte, die zum Beispiel in der Diagnostik zum Einsatz kommen. Und er zeigt auf, wie Sie mit unseren vollautomatischen Stand-alone-Geräten und Laborsystemen den zunehmenden Fachkräftemangel kompensieren können.
Möchten Sie mehr über unsere vollautomatischen Laborlösungen wissen?
In Forschungslaboren wechseln sich unterschiedliche Methoden und Techniken ab. Ein Medizinlabor führt hingegen Standardanalysen nach genauen Vorgaben durch. Diese Vorgaben beziehungsweise Anforderungen regeln die
Die Mehrheit aller diagnostischen Labore sind bei der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) registriert. Als nationalen Inspektionsstelle obliegt der DAkkS die regelmäßige Kontrolle, ob alle maßgeblichen Richtlinien zur Qualitätssicherung gemäß DIN ISO 15189 von den Laboren eingehalten werden.
Und viele Labore, die als Prüflabore agieren, sind gemäß der DIN EN ISO/IEC 17025 zertifiziert.
Laborgeräte, die zur allgemeinen Ausstattung eines medizinischen Labors gehören, sind zum Beispiel Laborbehälter, Mikroskope und Laborwaagen, deren Funktionen allgemein bekannt sind. Hinzu kommen spezielle Diagnostikgeräte.
Auch Zentrifugen zählen in medizinischen Laboren zur Grundausstattung. Sie werden bei zahlreichen Verfahren eingesetzt und arbeiten nach dem Sedimentationsprinzip. Das heißt, sie nutzen die Zentrifugalkraft, um Substanzen mit unterschiedlicher Dichte voneinander zu trennen.
Im Laborbereich werden Zentrifugen nach ihren Spezifikationen unterschieden:
Mikroliter-Zentrifugen
Sie sind für Röhrchen mit einem Volumen von 0,2 ml bis 2,0 ml ausgelegt. Sie verfügen über eine kompakte Bauweise und haben einen geringen Platzbedarf.
Zentrifugen mit mittlerer Drehzahl
Sie eignen sich für klinische Anwendungen, wie beispielsweise die Zentrifugation von Blutentnahmeröhrchen. Darum bezeichnet man sie häufig auch als klinische Zentrifugen.
Universal-Hochgeschwindigkeitszentrifugen
Sie sind auf eine extrem hohe Drehzahl optimiert. Je nach Modell sind sie in der Lage, Gravitationskräfte von bis zu 1.000.000 G zu erreichen. Durch die Luftreibung entsteht zwangsläufig Wärme. Bei vielen Proben besteht aber die Notwendigkeit, sie auf eine bestimmte Temperatur zu halten. Daher verfügen viele Universal-Hochgeschwindigkeitszentrifugen über eine Kühlung oder sind temperaturgeregelt.
Allerdings gibt es auch Laborgeräte, die nur in bestimmten medizinischen Bereichen genutzt werden: So ist beispielsweise in der klinischen Chemie ein Blutanalysegerät unverzichtbar, mit dem man physiologische Parameter, wie zum Beispiel Hämoglobin, bestimmen kann.
In anderen medizinischen Bereichen werden hingegen Apparaturen und Instrumente genutzt, die man auch in einem klassischen chemisch-analytischen Labor findet. Dazu zählen unter anderem HPLC-Geräte, die unter anderem zur Präparation und Analyse von Stoffen mit hohen Molekulargewichten wie Proteinen genutzt werden.
Bei Thermocyclern handelt es sich um Laborgeräte, die zur Durchführung von zyklischen Temperaturwechseln der PCR (Polymerasekettenreaktion) entwickelt wurden. Die PCR stellt eine In-vitro-Technik dar, mit der man DNS- beziehungsweise DNA-Abschnitte vervielfältigen kann. Um eine PCR durchführen zu können, werden eine DNA-Matrize und zwei kurze DNA-Sequenzen (auch Primer genannt) benötigt.
Die Einsatzgebiete der PCR sind sehr vielseitig: Sie dient zum Beispiel zum Nachweis von Viren und Bakterien und zur Kartierung von Genomen. Dies sind nur einige der vielen Einsatzgebiete beziehungsweise Anwendungsbereiche.
Jedes Test- beziehungsweise Messergebnis, das ein medizinisches Labor verlässt, ist für die Weiterbehandlung von Patienten entscheidend. Deshalb müssen die Laborgeräte stets einwandfrei funktionieren, damit gewährleistet ist, dass die Ergebnisse innerhalb bestimmter, zulässiger Fehlerbereiche liegen. Zu diesem Zweck dient die DIN ISO/IEC 17025: Diese Norm fordert eine ordnungsgemäße Kalibrierung der entsprechenden Laborgeräte, die Dokumentation der Ergebnisse und deren eindeutige und vollständige Rückverfolgbarkeit.
Auch Analysegeräte müssen diese Anforderungen erfüllen. Aus diesem Grund werden sie regelmäßig überprüft, gegebenenfalls neu kalibriert und die Ergebnisse dokumentiert. Fallen Laborgeräte unter das Medizinproduktgesetz, müssen sie zusätzlich spezielle Anforderungen erfüllen. Wie zum Beispiel Blutzuckermessgeräte: Sie fallen in den Gesetzesbereich der In-vitro-Diagnostika.
Auch die übrige Labortechnik, wie zum Beispiel Laborgeräte zur Sterilisation und Aufbereitung von Medizinprodukten sowie Autoklaven und Sterilisationskammern unterliegen der DIN EN ISO/IEC 17025 für medizinische Prüflabore.
Neben den genannten Laborgeräten für die Medizin wird zusätzlich allgemeiner Laborbedarf und Verbrauchsmaterialien benötigt. Dies sind beispielsweise Sets für Schnelltests, wie Urin-Teststäbchen und Teststreifen für den Zuckertest, die auch in einer Arztpraxis verwendet werden. Dazu gehören aber auch Entsorgungsbeutel und -container.
In mikrobiologischen und immunhistologischen Laboren kommen zusätzlich Petrischalen, Deckgläser und andere Laborbehälter zum Einsatz. Und in molekularbiologischen Laboren werden auch PCR-Tubes oder Pipetten und Pipettenspitzen als Verbrauchsmaterial benötigt. Allgemein betrachtet, unterscheidet sich der benötigte allgemeine Laborbedarf in puncto Verbrauchsmittel im Rahmen der Labortätigkeit allerdings kaum.
Spezieller wird der Laborbedarf für die Medizin im Bereich der Probennahme. Hier gibt es – je nach Anwendungsbereich – spezielle Utensilien, wie zum Beispiel Tubes für die Blutentnahme. Um die Zuordnung der Proben zu gewährleisten, werden diese in der Regel mit Barcodes etikettiert. Dieser Arbeitsprozess wird in vielen medizinischen Laboren auch heute noch manuell ausgeführt, was unter anderem ein nicht kalkulierbares Verwechslungsrisiko seitens der Labormitarbeiter mit sich bringt.
Die zunehmende Digitalisierung sowie neue Technologien haben einen großen Anteil daran, dass der Leistungsdruck auf Labore permanent ansteigt. Sodass diese immer häufiger an ihre Leistungsgrenze stoßen. Aber Laborgeräte hin, Laborsysteme her: Je mehr Menschen bei der täglichen Laborarbeit im Spiel sind, je höher die Anzahl an manuell ausgeführten Arbeitsprozessen und je stärker der Leistungs- sowie Zeitdruck wird, desto größer sind auch die Fehlerquote und das Verletzungsrisiko.
Dieses Spannungsfeld wird durch den zunehmenden Fachkräftemangel in Laboren zusätzlich verstärkt. Für diesen gibt es mehrere Gründe:
der demografische Wandel
Jugendliche – also der potenzielle Nachwuchs – haben keine oder nur diffuse Vorstellungen vom Berufsbild eines medizinisch-technischen Laborassistenten
Jugendliche mit guten Noten in den MINT-Fächern suchen sich lieber Jobs unter anderem in der Automobilindustrie oder in der IT-Branche statt im BioTech-Bereich.
rückläufige Bewerberzahlen
Schließungen von MTLA-Schulen
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