In der Pathologie des Sana Klinikums Offenbach arbeiten unter der Leitung von Chefärztin Dr. Susanne Braun 26 Mitarbeiter:innen, die jährlich rund 30.000 Patientenfälle betreuen. Wie kann es gelingen, in Zeiten von Fachkräftemangel und steigenden Fallzahlen auch in Zukunft erfolgreich zu sein? Die Antwort und weitere spannende Einblicke im Interview mit Institutsmanagerin Raffaela Liguori und Oberarzt Dr. Michael Bange.
Was war der Auslöser, sich mit digitaler Pathologie zu beschäftigen?
Frau Liguori: Wir wollten flexiblere Arbeitsmodelle ermöglichen, damit unsere Patholog:innen auch von zuhause arbeiten können. Dies sorgt nicht für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sondern ist auch ein starkes Signal an potenzielle neue Kolleg:innen. Denn gerade in Zeiten von akutem Fachkräftemangel ist es entscheidend, als moderner und attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden.
Was genau haben Sie digitalisiert – und was nicht?
Dr. Bange: Wir sind hier ganz gezielt vorgegangen, um den Workflow für alle im Team möglichst effizient zu gestalten. Während der klassische Routinebetrieb mit Glaspräparaten weiterhin analog läuft, scannen wir die Schnitte für ausgewählte Fälle wie komplexe Tumorkonferenzen oder Zweitbefundungen ein und stellen sie digital bereit. Für uns ärztliches Personal bedeutet das: sofortiger Zugriff auf digitale Schnitte und eine ortsunabhängige Befundung – ohne Wartezeiten durch Postversand.
Welche Rolle hat Roche in diesem Prozess gespielt?
Frau Liguori: Für uns standen Service, schnelle Reaktionszeiten und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit an erster Stelle. Da wir in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen mit Roche hinsichtlich Support und Zuverlässigkeit der Lösungen gemacht haben, war die Entscheidung naheliegend. Auch die technische Seite hat eine Rolle gespielt: Die VENTANA Scanner von Roche sind zwar etwas aufwändiger zu bestücken, liefern dafür aber mit der navify® Digital Pathology Software eine herausragende Bildqualität und sind deutlich sicherer im Umgang mit kritischen Substanzen wie Xylol.
Wie hat das Team auf die Veränderung reagiert?
Frau Liguori: Das Labor war von Beginn an begeistert – ein weiterer Schritt in die Moderne.
Dr. Bange: Man ist eher bereit, die Komfortzone zu verlassen, wenn man erkennt, welchen Mehrwert es bringt.
Welche Herausforderungen gab es bei der Einführung?
Frau Liguori: Die größte Herausforderung war, alle Beteiligten inklusive Betriebsrat und Datenschutzbeauftragte von Anfang an mitzunehmen – und ein gemeinsames Verständnis für das Projekt zu entwickeln. Eine weitere Hürde war die bestehende Internetverbindung. Diese mussten wir deutlich optimieren, um die großen Bilddateien zuverlässig nachhause übertragen zu können. Gemeinsam mit unserer IT, Roche und dem Laborteam konnten wir aber alles gut meistern.
Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Dr. Bange: Mit der Einführung der digitalen Befundung konnten wir unser Team aufstocken und den Output deutlich steigen. Man sieht also, dass digital funktioniert. Aus meiner Sicht ist der nächste logische Schritt die Einführung von Algorithmen zur Befundung – hier liegt für mich die Zukunft der Pathologie. Eine weitere Möglichkeit, die wir aktuell diskutieren, ist eine standortübergreifende Vernetzung, die eine noch engere Zusammenarbeit der Pathologien in den Sana Kliniken ermöglicht. Es gibt auf alle Fälle noch einiges zu tun!
Ihr Fazit – was würden Sie anderen Einrichtungen raten?
Dr. Bange: Man braucht ein Team mit Personen, die über den Tellerrand blicken wollen. Wir hatten das Glück, mit Frau Liguori jemanden zu haben, die nicht nur das Labor kennt, sondern auch die Schnittstellen und Prozesse.
Frau Liguori: Entscheidend ist, das Team mitzunehmen, Geduld zu haben und den Workflow gut vorzubereiten. Neben den technologischen Aspekten braucht es vor allem gesunden Menschenverstand und eine gute Portion Pragmatismus.
Maximalversorgung mit 900 Planbetten
Größter Ausbildungsplatz mit über 200 Schulplätzen
24 Fachkliniken und 13 Institute, darunter ein führendes für Pathologie
2.600 Beschäftigte kümmern sich jährlich um rund 110.000 Patient*innen
Sie wollen den Schritt in die digitale Pathologie gehen oder haben Fragen zur Umsetzung? Wir unterstützen Sie dabei, die passenden Lösungen für Ihre individuellen Anforderungen zu finden und begleiten Sie auf dem Weg in eine digitale Zukunft.
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