Daten in der Medizin

Big Data und Digitalisierung spielen eine immer größere Rolle in der Medizin. Die Digitalisierung hilft dabei, hochwertige Daten zu erheben, zu prozessieren, auszuwerten, zu interpretieren und im nächsten Schritt für alle Ebenen der Wertschöpfungskette im Gesundheitssystem nutzbar zu machen.

Die Transformation des Gesundheitswesens hin zu einer personalisierten Gesundheitsversorgung, die die individuellen Bedürfnisse eines jeden Patienten und seine spezifische Erkrankung in den Mittelpunkt stellt – das ist das Ziel von Roche. Für dieses Ziel setzen wir uns mit unserer Expertise in den Bereichen Pharmazeutik, Diagnostik und Digitale Werkzeuge ein.

Benötigt werden dafür hochwertige Gesundheitsdaten. Mit dem europäischen Datenraum für Gesundheitsdaten - dem European Health Data Space (EHDS) - soll der Umgang mit Gesundheitsdaten europaweit harmonisiert werden. Der Fragmentierung innerhalb der europäischen Gesundheitssysteme muss entgegengewirkt werden, um Forschung und medizinische Versorgung zu verbessern.

Als Grundlage für den EHDS hat die EU-Kommission eineeuropäische Datenstrategievorgestellt. Durch diese Strategie soll die EU in der Lage sein, mithilfe von Daten bessere Entscheidungen zu treffen und so das Leben aller Bürgerinnen und Bürger zu verbessern. Mit der Veröffentlichung der europäischen Datenstrategie wurde auch die Schaffung sektor- und bereichsspezifischer Datenräume angekündigt – inklusive dem gemeinsamen europäischen Gesundheitsdatenraum.

Der europäische Datenraum für Gesundheitsdaten

Definition der ‚personalisierten Gesundheitsversorgung‘

Die Gesundheitsversorgung der Zukunft wird personalisierter und digitaler sein. Was bedeutet das? – Die Kombination aus modernster Diagnostik, hochpräzisen Therapien und intelligenten Algorithmen wird dazu beitragen, dass immer mehr Patienten genau die Gesundheitsversorgung erhalten, die auf ihre persönlichen Bedürfnisse abgestimmt ist. Dem einzelnen Erkrankten stellt die personalisierte Gesundheitsversorgung eine bessere, viel präzisere Behandlung in Aussicht: mit maßgeschneiderter Therapie, die er in einem nachhaltigen Gesundheitssystem braucht. – Statt Gießkannenprinzip individualisierte Diagnostik, medizinische Verfahren und Heilprozesse.

Welche Rolle spielen Big Data und KI?

Real World Data gewinnen an Bedeutung für die forschende Versorgung. Es handelt sich um Daten, die in der Forschung und in der klinischen Routine entstehen. Sie müssen vergleichbar, qualitativ hochwertig und im Verlauf beobachtbar sein. Real World Data liefern die Energie für den Motor der künstlichen Intelligenz, die in der heutigen Medizin bereits breit eingesetzt wird. Ein konkretes Beispiel für die Anwendung ist der erste Protein-Biomarker, der durch In-silico-Analytik entdeckt wurde. Die Basis dafür lieferten Big Data, indem die Genexpressionsdaten tausender Gewebestudien analysiert wurden. Aus dieser Datenmenge gelang es, mithilfe eines komplexen und neuartigen Algorithmus, potenzielle Biomarker-Kandidaten zu ermitteln, die Hinweise auf ein erhöhtes Schlaganfall-Risiko liefern. Für Patienten bedeutet diese Entdeckung einen wichtigen Schritt hin zur Prävention gegen Schlaganfälle durch z. B. engmaschiges Monitoring oder gar eine präventive Therapie.

Wie verändern Gesundheitsdaten und eine personalisierte Medizin die Versorgung? Weitere Informationen finden Sie in unserer

Broschüre.

Vernetzung und Standards für tumorgenomische Daten in der EU

Nur mit dem Austausch von Daten über die europäischen Ländergrenzen hinweg kann die Genomforschung ihr volles Potenzial entfalten und für Patienten ein weiterer Baustein einer personalisierten Medizin sein, so dass Ergebnis eines Experten-Panels, zu dem die Roche einlud. Der Themenschwerpunkt lag auf der Vernetzung und Standards in der Generierung und Nutzung tumorgenomischer Daten.

Die zentrale Herausforderung in der modernen Medizin ist, eine Gesundheitsversorgung zu schaffen, die einzelne Patienten in den Mittelpunkt rückt. Mit jeder Behandlung kann neues Wissen gewonnen werden. Klinische Standards können besser angepasst, Präventions- und Therapieentscheidungen präziser getroffen werden.

Die von Roche initiierte Debatte hatte Mitte September gezeigt: Um sich dieser Herausforderung stellen zu können, bedarf es einer besseren Vernetzung innerhalb der EU. Zunächst technisch, im Sinne einer Infrastruktur, die die strukturierte und standardisierte Erfassung und den Austausch von Gesundheitsdaten überhaupt erst ermöglicht. Aber auch im übergreifenden, organisatorischen Sinne – mit gemeinsamen Initiativen und Projekten. Denn der Wille zum Teilen von Genom- und klinischen Daten ist noch nicht europaweit ausgebildet. Auch zeigte sich: Auf sich allein gestellt sind die Möglichkeiten der EU-Mitgliedstaaten begrenzt.

Viele Dinge, die in der personalisierten Medizin heute schon möglich wären, scheitern so an einer mangelnden Infrastruktur und Interoperabilität der Daten. Die EU stelle ein best practice im freien Warenwirtschaftsverkehr und Personenfreizügigkeit dar. Aber im medizinischen Datenbereich sei an den Ländergrenzen meistens der Austausch beendet. Damit sich dies in Zukunft ändern kann, muss insbesondere Vertrauen und Verständnis in der Bevölkerung geschaffen werden. Dies gelingt nur, wenn alle öffentlichen und privaten Akteure gemeinsam für eine Aufklärung sorgen. Dabei spielt der Datenschutz eine zentrale Rolle. Die heutigen Datenverschlüsselungstechnologien schützen sensible Daten vor unerlaubten Zugriff. Die Experten unterstützen die EU in der Schaffung eines legislativen Rahmens, der die grenzüberschreitende Forschungen erleichtert.

Roche Position zur Europäischen Datenstrategie

Roche ist überzeugt, dass der Zugang zu Gesundheitsdaten und die Gewinnung von Erkenntnissen aus diesen Daten in großem Maßstab von entscheidender Bedeutung für die (personalisierte) Medizin der Zukunft sein wird. Hierfür sind qualitativ hochwertige Daten aus verschiedenen Quellen (z. B. digitale Gesundheitsanwendungen, elektronische Patientenakten, Genomdaten, etc.) erforderlich, bei denen KI/maschinelles Lernen angewandt werden kann, um die klinische Entscheidungsfindung, die Behandlung und letztlich die Versorgung der Patienten zu verbessern.

Angesichts der Vielfalt und des Umfangs der Gesundheitsdaten, die für die personalisierte Gesundheitsfürsorge erforderlich sind, ist eingrundlegender Wandel der Denkweise auf nationaler und EU Ebene erforderlich, weg von wenigen großen Organisationen, die den Zugang zu den Daten kontrollieren, hin zu einem Ökosystem, in dem die Daten zum breiteren Nutzen der Patienten im Versorgungskontinuum gemeinsam genutzt werden. Hierzu sehen wirfolgende Bedarfe– die von den Mitgliedsstaaten in der Ausarbeitung der jeweiligen Verordnungen getragen werden müssen:

Zugang zu Daten:Es müssen konkrete, konsistente Regeln für den Zugang zu Daten geschaffen werden, die gewährleisten, dass die Daten sicher sind und das Recht des Einzelnen auf Privatsphäre geschützt wird und gleichzeitig für alle Akteure des privaten und öffentlichen Sektors als auch für KMU und Großunternehmen gleichermaßen und konsequent gelten.

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