Christian Paetzke, Geschäftsführer Roche Diagnostics Deutschland, zum Status Quo, den Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung im deutschen Klinik- und Labormarkt.
Wo sehen Sie den Stellenwert der Digitalisierung im Gesundheitswesen?
Die Digitalisierung ist für das Gesundheitswesen essentiell. Wir haben in den letzten Jahren, nicht zuletzt durch die Pandemie, einen maßgeblichen Push in puncto Digitalisierung erlebt. Hier gilt es anzuknüpfen und das Potential im Sinne der Patienten zu nutzen. Dass Daten aus dem “wahren Leben” und auch eine europaweite Vernetzung von Daten absolut notwendig für die Gesundheitsversorgung sind, wurde in der Pandemie offensichtlich. Hier bedarf es einer Bündelung von anonymisierten Daten - keine Insellösungen und kein Flickenteppich. Dabei sind Datenschutz und das Vertrauen in die Sicherheit unserer digitalen Produkte eine wesentliche Basis, um die nächsten Schritte der Digitalisierung zu gehen.
Wie beurteilen Sie den Status Quo der Digitalisierung im deutschen Klinik- und Labormarkt?
Digitalisierung, Big Data, Künstliche Intelligenz, der Umgang mit Algorithmen – mag sich wie eine Aneinanderreihung von Buzz Words anhören, aber es sind die aktuellen Schlagworte, die auch in den modernen Laboren bereits Einzug gehalten haben. Wir sehen hier einen großen Drang, die Gesundheitsversorgung durch digitale Lösungen zu verbessern und voran zu treiben. Da gilt es anzuknüpfen und an innovativen Lösungen dran zu bleiben. Mit der Etablierung der neuen Einheit Roche Information Solutions (RIS) vereinen wir unser Wissen sowie unsere Expertise im Bereich der Roche Softwarelösungen. Dies schafft einen Fokus auf ganzheitliche, digitale Lösungen und rückt den Patienten noch mehr in den Mittelpunkt.
Was bedeutet das für einen Blick in die Zukunft?
Perspektivisch brauchen wir eine sehr viel stärkere Verzahnung von Diagnostik, Therapie, digitalen Gesundheitslösungen, Datenerhebung und Auswertung, um die Vorteile der modernen und personalisierten Gesundheitsversorgung wirklich nutzbar zu machen. In innovativen, digitalen Produkten wie zum Beispiel im Bereich der Krebsfrüherkennung liegt ein riesiges Potential. Vor allem der medizinische Fortschritt für Patienten ist enorm wichtig, denn je früher ein Tumor erkannt wird, desto mehr Lebenszeit kann gerettet werden.
Selbstverständlich gilt es, diese neuen Ansätze im Rahmen einer sicheren Umgebung zu tätigen. So ist der Datenschutz des einzelnen Individuums oder aber auch einer medizinischen Einrichtung absolute Grundlage.
Wo sehen Sie aktuell die größten Herausforderungen?
Aus meiner Sicht ganz klar: Die Verfügbarkeit von Daten und schließlich auch die Vernetzung der Daten untereinander. Was hier ganz entscheidend ist: Das Vertrauen in digitale Lösungen. Wir als Unternehmen haben längst verstanden, dass Datenschutz und das Vertrauen in die Sicherheit unserer digitalen Produkte eine wesentliche Basis sind. Hier gilt es mit unseren Lösungen mit guten Beispiel voran zu gehen und so das Vertrauen in eine sichere Umgebung und zielführende Lösungen zu stärken.
Was ist Ihre Vision für die digitale Zukunft im Klinik- und Labormarkt? Wie wird Roche hierzu beitragen?
Meine Vision der Zukunft: Wir schöpfen das Potenzial der Digitalisierung für das Gesundheitssystem aus und bieten Patienten so einen signifikanten Mehrwert in der Prävention, Diagnose, Behandlung und Nachsorge. Roche investiert mit der Gründung von Roche Information Solutions (RIS) stärker denn je in die Kunden- und Patienten-zentrierte Entwicklung und Bereitstellung innovativer Software-Lösungen. Gleichzeitig sind wir fest davon überzeugt, dass wir die aktuellen Herausforderungen im Bereich Digital Health nur lösen können, wenn wir gemeinsam mit unseren Kunden sowie anderen Industriepartnern und Unternehmen zusammenarbeiten.
Links zu Websites Dritter werden im Sinne des Servicegedankens angeboten. Der Herausgeber äußert keine Meinung über den Inhalt von Websites Dritter und lehnt ausdrücklich jegliche Verantwortung für Drittinformationen und deren Verwendung ab.