Kaum ein anderes biotechnologisches Unternehmen ist enger mit dem Begriff der Personalisierten Medizin verbunden als Roche. Bereits seit Jahrzehnten ist der Konzern bestrebt, die dazu notwendigen Kompetenzen zu erwerben, zu erweitern und integrativ zu nutzen. Diese Strategie hat Roche von einem forschenden Pharmaunternehmen zu einem führenden Akteur in der Personalisierten Medizin gemacht. Mit Expertise in Pharma, Diagnostik und Health-IT ist Roche Pionier und Innovator der Personalisierten Medizin.
Die Expertise zur Entwicklung zielgerichteter Arzneimittel ist dabei ein wichtiges Element, um das Gießkannenprinzip bei der Medikamentenentwicklung zu überwinden und geeignete Companion Diagnostik bereitzustellen: Diese ermöglichen es, Patienten, die mit hoher Wahrscheinlichkeit von einer bestimmten Behandlung profitieren, schnell und zuverlässig in Untersuchungen identifizieren zu können. In seiner mehr als 120-jährigen Firmengeschichte ist Roche deshalb nicht allein als forschendes Unternehmen zur Herstellung von Medikamenten aktiv, sondern bereits seit 50 Jahren auch im diagnostischen Bereich tätig. Mit Mut und Leidenschaft entstehen so neuartige, hochwertige Produkte und Dienstleistungen für Patienten. Gleichzeitig werden medizinische Lösungen weiterentwickelt, um die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen – heute und morgen – zu verbessern. Roche erkannte dabei von Anfang an die Chancen molekularbiologischer Forschung. Das Resultat dieses Engagements: ein wachsendes Portfolio aus skalierbaren technischen Hochdurchsatzlösungen wie die cobas®-Plattform und darauf abgestimmte molekulardiagnostische Tests (z. B. cobas® EGFR, PIK3CA oder BRAF600).
Kausale Krebstherapie – Targeted Therapy über HER2/neu
Gezielte Therapien sind nichts Neues. Sie gibt es bereits seit 20 Jahren. Den Anfang machte dabei die HER2/neu-Inhibition. Daran wurde eindrucksvoll deutlich, wie durch die Erforschung genetischer Marker (sogenannte
Was ist HER2/neu?
Ein Gen, das bei fast 15 Prozent aller Brustkrebspatientinnen identifiziert wird. Es codiert einen Rezeptor auf der Zelloberfläche. Bei Betroffenen kommt diese Andockstelle übermäßig häufig vor – die Prognose der Patientinnen ist dadurch erheblich verschlechtert. (1-3) Der Grund für die hohe Anzahl der HER2-Rezeptoren ist eine Amplifikation des Gens. Es liegen also mehr als die üblichen zwei Kopien des HER2/neu-Gens (ein sogenanntes Onkogen) im Zellkern vor, was dazu führt, dass mehr Rezeptoren hergestellt werden. Das führt dazu, dass die Zelle von jedem Rezeptor das Signal bekommen kann, sich zu teilen und es kommt zur unkontrollierten Zellteilung. (4,5)
Präzisionsmedizin
Damit spielt HER2/neu nicht nur eine Rolle, um den Tumor zu charakterisieren, sondern stellt auch einen potenziellen Angriffspunkt von zielgerichteten Therapien dar. Anfang der Neunziger entstand so die Idee einer Antikörpertherapie bei Brustkrebs: Ein gegen HER2 gerichteter Antikörper bindet spezifisch den Rezeptor. Das Signal wird unterbrochen und das Tumorwachstum verhindert beziehungsweise verlangsamt. Das Ergebnis: Neben einer höheren Überlebensrate der Patienten ist auch das Risiko für Rückfälle reduziert. (6)
Für eine moderne Personalisierte Medizin müssen Kompetenzen aus IT, Forschung und Medizin mit entsprechenden Technologien zusammengebracht und die digitale Infrastruktur geschaffen bzw. ausgebaut werden. So sind wir in der Lage,
bietet innovative Softwarelösungen im Bereich elektronischer Patientenakten im Fachgebiet der Onkologie an. Das Unternehmen vernetzt Daten, die einstmals getrennt waren. Rund zwei Millionen
ist Pionier bei der Gewinnung, Auswertung und Interpretation molekularer Informationen aus sogenannten Tumorprofilen. Dazu charakterisiert das Unternehmen Tumorproben und erstellt ein umfassendes genetisches Profil. Im Abgleich mit hunderttausend weiteren, pseudonymisierten Patientenprofilen werden die gewonnenen Daten korreliert und interpretiert. Das Ergebnis ist ein richtungsweisender, evidenzbasierter Bericht in der Sprache des Arztes. Er listet alle gefundenen Mutationen sowie dazu passende Therapieoptionen und klinische Studien auf. So unterstützt der Bericht den Onkologen bei der Entscheidung für die bestmögliche Therapieoption für den einzelnen Patienten.
Roche vereint seine Kompetenzen in Pharma, Diagnostik und digitales Know-How unter einem Dach. Damit ist es, wie kaum ein anderes Biotechnologieunternehmen, in der Lage Patienten innovative Produkte und Dienstleistungen von hoher Qualität zur Verfügung zu stellen. In der Personalisierten Medizin heißt das: Verschieden Expertisen für valide Tumor-Daten werden mit digitalen Lösungen zur Auswertung zusammengebracht. So entstehen umfassende molekulare Informationen. Sie schaffen, zusammen mit der Digitalisierung, einen immensen Mehrwert für Patienten und Ärzte: Mit Hilfe von molekularen Big Data, wie sie bei Tumorprofilen entstehen, können Ärzte relevante Therapieentscheidungen ableiten, die bei der Krebstherapie den entscheidenden Unterschied machen können.
Fließen die Erfahrungen von Ärzten am Krankenbett mit in die Forschung ein und wieder zurück in den Praxisalltag, kann das essenziell für die Weiterentwicklung der Präzisionstherapie sein. Zudem verändert es grundlegend die Art und Weise, wie wir Medikamente und Therapien erforschen, zulassen und überwachen. Denn häufig spiegeln klinische Studien allein den Therapiealltag nicht ausreichend wider. Kommt es zum Wissens- und Erfahrungsaustausch, wird die klinische Forschung schneller und günstiger. Auch Studien können kleiner und näher an den Betroffenen orientiert sein. Die moderne Personalisierte Medizin kommt somit schneller zu den Patienten, die davon tatsächlich profitieren.
Dieser Wandel zeigt eines: Das, was die neuen Prozesse für eine Onkologie der Zukunft benötigen, sind
Referenzen
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Slamon, DJ., Clark, GM., Wong, SG., Levin, WJ., Ullrich, A., McGuire, WL. Human breast cancer: correlation of relapse and survival with amplification of the HER-2/ neu oncogene. Science. 1987;235:177-82.
Wright, C., Angus, B., Nicholson, S., Sainsbury, JR., Cairns, J., Gullick, WJ., Kelly, P., Harris, AL., Horne, CH. Expression of c-erbB-2 oncoprotein: a prognostic indicator in human breast cancer. Cancer Res. 1989;49:2087-90.
May, E., Mouriesse, H., May-Levin, F., Qian, J.F., May, P., Delarue, J-C. Human breast cancer: identification of populations with a high risk of early relapse in relation to both oestrogen receptor status and c-erbB-2 overexpression. Br J Cancer. 1990;62:430-5.
Tsuda, H., Hirohashi, S., Shimosato, Y., Hirota, T., Tsugane, S., Yamamoto, H., Miyajima, N., Toyoshima, K., Yamamoto, T., Yokota, J., Yoshida, T., Sakamoto, H., Terada, M., Sugimura, T. Correlation between long-term survival in breast cancer patients and amplification of two putative oncogene-coamplification units: hst-1/int-2 and c-erbB-2/ear-1. Cancer Res. 1989;49:3104-8.
Slamon, DJ., Leyland-Jones, B., Shak, S., Fuchs, H., Paton, V., Bajamonde, A., Fleming, T., Eiermann, W., Wolter, J., Pegram, M., Baselga, J., Norton, L. Use of chemotherapy plus a monoclonal antibody against HER2 for metastatic breast cancer that overexpresses HER2. N Engl J Med. 2001;15:344(11):783-92.
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