Ob One-Night-Stand oder Liebe fürs Leben, ob hetero-, homo- oder bisexuell, ob monogam oder offen – in jeder sexuellen Beziehung können Chlamydien zum Thema werden. Offene Kommunikation darüber hilft, symptomfreie Erkrankungen zu erkennen und Ansteckungen zu verhindern. Wir haben ein paar Anregungen für das Gespräch über Chlamydien in verschiedenen Beziehungssituationen.
Du spürst ein Kribbeln im Bauch und siehst die Welt durch eine rosarote Brille – Glückwunsch, du bist verliebt. Trotzdem verschwinden deshalb nicht einfach alle unangenehmen Dinge, zu denen eine Chlamydien-Infektion definitiv zählt. Natürlich helfen Kondome, Chlamydien und anderen Geschlechtskrankheiten vorzubeugen, allerdings schließen sie eine Infektion nicht vollständig aus. Chlamydien können beispielsweise auch durch Cunnilingus ohne Lecktuch übertragen werden.
Sprecht darüber und lasst euch testen. Damit zeigt ihr schließlich auch, dass euch etwas aneinander liegt.
Wirst du positiv auf Chlamydien getestet, solltest du unbedingt mit deinem Partner sprechen. Wichtig für dieses Gespräch ist, dass ihr beide wisst, dass ein positiver Chlamydien-Test kein Indiz oder Beweis für Untreue innerhalb der Partnerschaft ist.
Schließlich können Chlamydien jahrelang unbemerkt bleiben und einer von euch oder ihr beiden könnt schon lange vor der Beziehung infiziert gewesen sein, ohne es gemerkt zu haben.
Natürlich wird dein Partner aber trotzdem Redebedarf haben – schaffe für euer Gespräch deshalb eine sichere und stressfreie Situation, in der ihr euch offen über eure Fragen und Ängste austauschen könnt. Leider ist es mit einem Gespräch zwischen dir und deinem Partner in den allermeisten Fällen aber nicht getan – lies weiter und erfahre, warum auch dein Ex-Partner über deine Chlamydien-Infektion Bescheid wissen sollte.
Da sich nicht nachvollziehen lässt, woher eine Chlamydien-Infektion kommt, solltest du auch mit deinen früheren Sexualkontakten sprechen.
Das kann natürlich unangenehm sein, im Zweifelsfall reicht aber eine kurze Nachricht: „Hey du, ich habe Chlamydien und weiß nicht, wie lange schon. Bitte lass dich testen.“
Alle Menschen, die in Arztpraxen und anderen Gesundheitseinrichtungen arbeiten, sind dazu ausgebildet, Kranken zu helfen und dabei nicht über sie zu urteilen. Dir braucht dein Verdacht auf Chlamydien vor Gynäkologen, Urologen und Allgemeinmedizinern ebenso wenig peinlich zu sein wie vor den Mitarbeitenden in Apotheken, im Gesundheitsamt oder vor dem Pflegepersonal im Krankenhaus. Trotzdem hilft es, sich vorher auf ein Gespräch vorzubereiten – schließlich sind Sprechstunden häufig zeitlich eng getaktet.
Eine Chlamydien-Infektion ist eine ernst zu nehmende Angelegenheit und im Falle eines positiven Chlamydien-Tests kann dich niemand besser beraten als medizinisches Fachpersonal. Deren Beratungsauftrag endet aber nicht beim Ausstellen eines Rezepts. Nicht umsonst fragt ein Arzt am Ende einer Untersuchung, ob du noch Fragen hast. Das ist der richtige Zeitpunkt, in Erfahrung zu bringen, was dir auf der Seele brennt:
Können Haustiere wie Katzen Chlamydien übertragen? Ja, aber eine Ansteckung über eine Katze ist sehr selten.
Riechen Chlamydien unangenehm? Riechender Ausfluss kann, muss aber nicht als Symptom auftreten.
Kann man vom Küssen Chlamydien bekommen? Definitiv nein.
Schließlich gibt es keine falschen Fragen, wenn es um gesundheitliche Aufklärung geht.
In den allermeisten Fällen geht es in der Sprechstunde von Arztpraxen schnell zu. Da kann es schwierig werden, die Ausführungen zu so komplexen medizinischen Zusammenhängen, wie den möglichen Folgen von Chlamydien, direkt zu verstehen. Falls du mit einigen Fachbegriffen im Behandlungszimmer wenig anfangen kannst, frag nach und bitte noch mal um Erklärung. Schließlich sollten dir beispielsweise die Wirkungen und Nebenwirkungen von Chlamydien-Medikamenten bewusst sein, bevor du sie einnimmst. Oftmals liegen in den Wartezimmern auch Infoblätter und Broschüren, in denen du noch einmal die wichtigsten Punkte nachlesen kannst – oder du besuchst einfach unsere Übersichtsseite zum Thema Chlamydien.
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