Prof. Dr. med. C.A. Schneider, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie an der PAN Klinik (Köln), zur Bedeutung der Früherkennung bei Herzinsuffizienz und auf welche Symptome man achten sollte.
Herr Dr. Schneider, was versteht man unter einer Herzschwäche?
Bei einer Herzinsuffizienz schafft es das Herz nicht mehr, ausreichend Blut in den Körper zu pumpen und die Organe mit genügend Sauerstoff zu versorgen. Eine Herzschwäche kann als Folge verschiedener Risikoerkrankungen entstehen. Dazu zählen zum Beispiel Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, ein vorheriger Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen oder verengte Herzkranzgefäße. Sie alle haben eins gemeinsam: Das Herz wird überlastet, geschwächt und auf Dauer nimmt seine Pumpleistung ab.
Wer leidet besonders häufig an Herzinsuffizienz?
Die Herzschwäche ist eine der häufigsten Erkrankungen im hohen Lebensalter. Mit den entsprechenden Vorerkrankungen haben aber auch junge Menschen ein erhöhtes Risiko. Umso wichtiger ist es, dass man die Symptome kennt und frühzeitig aktiv wird.
Welche Symptome sind das?
Tatsächlich können klassische Erschöpfungssymptome im Alltag auf eine Herzschwäche hinweisen. Man ist zum Beispiel kurzatmig oder schneller außer Atem, wenn man Treppen steigt. Oder man ist chronisch müde und die Leistungsfähigkeit nimmt ständig ab. Auch eine Gewichtszunahme, geschwollene Beine und ein trockener Husten sind Alarmsignale.
Warum ist Früherkennung so wichtig?
Herzinsuffizienz entwickelt sich nicht von heute auf morgen, sondern ist das Ergebnis einer längeren Krankheitsgeschichte. Deshalb ist es so wichtig, bei den genannten Risikoerkrankungen aktiv zu werden, damit es gar nicht erst zu einer Herzinsuffizienz kommt. Und wenn es doch passiert, gilt: Je früher sie diagnostiziert wird, desto besser! Zwar ist eine Herzinsuffizienz bislang nicht heilbar, wenn aber rechtzeitig die Therapie gestartet wird, gewinnt man deutlich an Lebensqualität und -zeit.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Es gibt Tests mit Blutmarkern wie NT-proBNP/BNP, die ganz einfach in der Hausarztpraxis durchgeführt werden können. Bei einem auffälligen Ergebnis sollte eine weitere Abklärung beim Kardiologen erfolgen. Dort wird ein EKG (Elektrokardiographie) und / oder eine Echokardiographie durchgeführt, um den Verdacht auf eine Herzinsuffizienz auszuräumen oder zu bestätigen.
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