Das Bakterium Staphylococcus aureus ist weit verbreitet und siedelt auf der Haut und den Schleimhäuten von Menschen und Tieren. Die Besiedlung – die Fachleute sprechen von einer Kolonisation – wird in der Regel nicht bemerkt. Man geht davon aus, dass Staphylococcus aureus auf der Haut und den Schleimhäuten von jedem dritten oder jedem zweiten Menschen leben.
Exakte Daten darüber, wie häufig gesunde Menschen von MRSA besiedelt sind, gibt es nicht.
MRSA ist besonders in Krankenhäusern ein Problem, da sich der Keim innerhalb medizinischer Einrichtungen aufgrund der häufigen Verwendung von Antibiotika besonders gut verbreiten kann und häufig Infektionen auslöst.
Am häufigsten ereignen sich MRSA-Infektionen in Krankenhäusern, insbesondere auf den Intensivstationen. Ein besonderes Infektionsrisiko haben chronisch kranke und immungeschwächte Menschen.
Die Bakterien werden bei unmittelbarem Kontakt mit MRSA-tragenden Personen, so genannten MRSA-Trägern, übertragen; auch über gemeinsam benutzte Gegenstände, beispielsweise Handtücher, kann eine Übertragung erfolgen.
Die Erreger traten bislang vor allem in Krankenhäusern auf, wo sie von Mensch zu Mensch übertragen werden. In den letzten Jahren registrierten die Gesundheitsbehörden jedoch zunehmend Fälle von Infektionen, die sich gesunde Menschen außerhalb von Krankenhäusern zugezogen haben. Die Fachleute sprechen von CA-MRSA („community acquired“ MRSA). MRSA kann auch bei Tieren auftreten, vor allem bei Schweinen aber auch bei anderen Nutztieren, Pferden und Kleintieren.
Der wichtigste Schutz ist zu wissen, ob jemand MRSA-Träger ist. Hierzu müssen Abstrichuntersuchungen erfolgen. Im Krankenhaus erfolgen besondere Vorsichtsmaßnahmen, um eine Verbreitung auf andere Patienten auszuschließen. Dazu zählt das Tragen von Schutzkitteln, Mundschutz, Handschuhen und Haarschutz. Die Patienten werden in einem Einzelzimmer von anderen Patienten isoliert.
Bei einer Besiedlung (Kolonisation) mit MRSA sind resistente Keime auf der Haut und den Schleimhäuten eines Menschen zu finden, ohne dass sie eine Erkrankung verursachen (MRSA-Träger). Die Kolonisation mit MRSA kann durch eine Laboruntersuchung festgestellt werden. Häufig erfolgt dazu ein Abstrich der Nasenschleimhaut.
Bei einer MRSA-Infektion sind resistenten Keime über die Haut oder Schleimhaut in den Körper eingedrungen; der betroffene Mensch erkrankt.
Für gesunde Menschen ist das Risiko einer MRSA-Infektion sehr gering. Die Übertragung erfolgt durch Körperkontakt, äußerst selten über Tröpfchen, nicht über die Luft. Bei einmaligem Kontakt mit einem MRSA-Träger ist eine Übertragung kaum möglich. Die Wahrscheinlichkeit steigt jedoch, je häufiger und intensiver der Kontakt ist und wenn sehr hohe Mengen an MRSA freigesetzt werden, beispielsweise bei einer medizinischen Maßnahme. Aus diesem Grund sind im Krankenhaus besondere Schutzmaßnahmen erforderlich.
Mediziner nennen das endgültige Entfernen von MRSA von der Haut und der Schleimhaut eines Menschen „Sanierung“. Für die Sanierungstherapie werden antibiotisch oder antiseptisch wirksame Salben verwendet.
Als wichtigste Maßnahmen gegen eine Ausbreitung von MRSA gelten:
eine kontrollierte Antibiotika-Therapie bei der Versorgung im Krankenhaus und in der Arztpraxis: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“
isolierte Pflege aller MRSA-Träger und MRSA-Infizierten
konsequente Umsetzung aller Hygienemaßnahmen
frühzeitiges Erkennen von MRSA-Trägern
frühzeitige Therapie und Sanierung (Entfernen der Keime von Haut und Schleimhaut)
Aufklärung der Bevölkerung und Fortbildung des medizinischen Personals
Damit sind MRSA-Infektionen gemeint, die außerhalb des Krankenhauses bei gesunden Menschen auftreten und schwere Infektionen verursachen können („community acquired“-MRSA). Es handelt sich dabei um eine neue Kategorie der MRSA, die nicht mit der üblicherweise im Krankenhaus erworbenen MRSA verwechselt werden darf. Da Menschen, die von CA-MRSA besiedelt oder infiziert sind, früher oder später in ein Krankenhaus aufgenommen werden, wird die im Krankenhaus bereits bestehende MRSA-Situation zusätzlich verstärkt. Vor dieser Gefahr schützt eine bereits vor der Aufnahme erfolgende Untersuchung der Patienten auf MRSA (Eingangscreening) und die Isolierung von MRSA-Trägern.
In diesen Ländern wurden sehr früh wirksame Maßnahmen gegen MRSA eingeleitet und konsequent durchgeführt. So werden beispielsweise in den Niederlanden MRSA-Träger in den Krankenhäusern konsequent gesucht, die Patienten isoliert behandelt und der gefährliche Keim nachhaltig eliminiert. Auch ist in den skandinavischen Ländern und den Niederlanden der Verbrauch von Antibiotika grundsätzlich niedriger als in Deutschland. Ein kontrollierter und rationaler Gebrauch von Antibiotika („So viel wie nötig, so wenig möglich“) gilt als wichtigste Maßnahme, um dem Entstehen von Resistenzen vorzubeugen.
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