Sepsis ist eine weit verbreitete lebensbedrohliche Organdysfunktion, die durch eine fehlgeleitete Reaktion des Wirts auf eine Infektion verursacht wird. Sie wird durch Bakterien, Pilze oder Viren im Blut verursacht und ist das Ergebnis einer Reaktion des Körpers auf eine Infektion.

Fakt: Etwa alle sieben Minuten stirbt in Deutschland ein Mensch an einer Sepsis – das sind 75.000 Todesfälle jährlich. Davon wären 15.000 bis 20.000 durch eine frühe Diagnose sowie Behandlung vermeidbar. Mit jeder Stunde Verzögerung bis zur wirksamen Behandlung sinkt die Überlebensrate deutlich.1

Dritthäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs.2

Medizinischer Notfall - bei Symptomen sofort ärztliche Betreuung aufsuchen. Jede Stunde zählt.

Jede 4. Person, die an Sepsis erkrankt, stirbt an den Folgen der Krankheit.3

40% der Fälle sind Kinder unter 5 Jahren.4

Sepsis wird auch als Bakteriämie, Septikämie oder Blutvergiftung bezeichnet. Die Sepsis ist weit verbreitet und mit einer erheblichen Morbidität und Mortalität verbunden. Zu den Personen mit einem erhöhten Risiko an einer Sepsis zu erkranken, gehören vor allem Kleinkinder, ältere Menschen, Personen mit beeinträchtigtem Immunsystem, Patient:innen mit Vorerkrankungen (z.B. Diabetes, Krebs) sowie Personen mit schweren Verbrennungen oder körperlichen Traumata.3 Der septische Schock ist eine Unterform der Sepsis, die mit einem höheren Sterberisiko verbunden ist als die Sepsis allein.

Auslöser einer Sepsis sind insbesondere Bakterien – zu den üblichen bakteriellen Erregern gehören Staphylococcus aureus, Escherichia coli und einige Streptokokkenarten. Aber auch Viren oder Pilze können zu einer Sepsis führen. Die spezifische Infektion und die Quelle der Sepsis können allerdings nicht immer identifiziert werden. Die Sepsis sowie der septische Schock gelten als medizinischer Notfall. Daher ist eine frühe Diagnose essentiell.

  • Schüttelfrost oder Kältegefühl5

  • extreme Schmerzen oder allgemeines Unwohlsein3,6

  • Blasse oder verfärbte Haut3,6

  • erhöhte Herzfrequenz3,5

  • Atemnot3,5,6

  • Müdigkeit, Schwierigkeiten aufzuwachen3

  • anhaltendes fehlendes Wasserlassen 6

  • Verwirrtheit3,5,6

  • Erbrechen und Durchfall

Die Symptome einer Sepsis sind nicht klar definiert - mehrere klinische Anzeichen können auf eine Infektion hindeuten.5 Zudem tritt eine Sepsis häufig zusammen mit anderen Krankheiten auf. Die spezifische Infektion und somit die Quelle der Sepsis kann aufgrund verschiedener Ursachen nicht immer identifiziert werden. Auch Mehrfachinfektionen sind üblich bei einer Sepsis.7 In diesem Zusammenhang kommt es häufig zu verzögerten oder falschen Diagnosen und damit unter Umständen zu unnötigen Antibiotikagaben.

Außerdem erhöht sich durch das rasche Fortschreiten der Sepsis die Sterblichkeitsrate stündlich.1 Wird eine Sepsis nicht schnell genug erkannt und richtig behandelt, droht ein septischer Schock.3 Je weiter eine Infektion fortgeschritten ist, desto schwieriger wird die Behandlung.

Der Arzt nimmt eine erste Einschätzung der Wahrscheinlichkeit einer Sepsis vor. Wenn eine Sepsis vermutet wird, wird unmittelbar eine antimikrobielle Therapie angeordnet. Das Ziel ist es, diese innerhalb der "goldenen Stunde" – der ersten Stunde nach Auftreten der Sepsis/des septischen Schocks – einzuleiten. Denn die Überlebensrate nimmt mit jeder Stunde Verzögerung um 7,6% ab.1 Außerdem werden Blutkulturen angelegt, um herauszufinden, was die Sepsis auslöst. Dadurch kann die Behandlung optimiert werden – Antibiotika können dementsprechend spezifischer verabreicht werden.

  1. Kumar, A., et al. (2006). Duration of hypotension before initiation of effective antimicrobial therapy is the critical determinant of survival in human septic shock. Crit Care Med, 34,1589-1596.

  2. Bundesministerium für Bildung und Forschung. Aus der Forschung 2005. Sepsis fordert viel mehr Todesopfer als gedacht. (letzter Zugriff: Juli 2024).

  3. Bauer M., et al. (2021). Sterblichkeit bei Sepsis und septischem Schock in Deutschland. Ergebnisse eines systematischen Reviews mit Metaanalyse. Anaesthesist. 2021; 70(8): 673–680. (letzter Zugriff: Juli 2024).

  4. Mostel, Z., Perl, A., Marck, M. et al. (2020). Post-sepsis syndrome – an evolving entity that afflicts survivors of sepsis. Mol Med 26, 6.

  5. U.S. Centers for Disease Control and Prevention. Protect your patients from sepsis. (letzter Zugriff: Juli 2024).

  6. Global Sepsis Alliance. Sepsis. (letzter Zugriff: Juli 2024).

  7. Warhurst, G., et al. (2015). Rapid detection of health-care-associated bloodstream infection in critical care using multipathogen real-time polymerase chain reaction technology: a diagnostic accuracy study and systematic review. Health Technol Assess 19(35), 1-142.

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