Im Jahr 2016 wurden in Deutschland 5.915 neue Tuberkulosefälle gemeldet 1.100 Menschen starben an Tuberkulose. Im weltweiten Vergleich ist die Ansteckungsrate in Deutschland sehr gering.

Ein Arzt, der bei einem Patienten eine aktive, also behandlungsbedürftige, Tuberkulose feststellt, ist nach dem Gesetz verpflichtet, den Erkrankungsfall dem örtlichen Gesundheitsamt zu melden. Durch diese Maßnahme sollen andere Menschen vor einer Ansteckung geschützt und das Weiterverbreiten der Tuberkulose eingedämmt werden.

Die Weltgesundheitsorganisation zählte im Jahr 2017 weltweit knapp 10 Millionen Neuerkrankungen, ein Drittel davon in China und Indien. 1,6 Millionen Menschen starben im Jahr 2017 an Tuberkulose. 1

72% der neuinfizierten Europäer leben in Osteuropa. Im Jahr 2006 wurden die häufigsten Fälle in Kasachstan, Moldawien und Georgien registriert.

Der im Jahr 1921 entwickelte BCG-Impfstoff gegen Tuberkulose wurde ab den 1950er Jahren in größerem Umfang eingesetzt. Er schützt nur gegen schwere Tuberkuloseverläufe bei Kindern; vor einer Lungentuberkulose, der häufigsten Form der Tuberkulose, kann er Erwachsene nicht schützen.
Derzeit werden fünf neue Impfstoffkandidaten klinisch erprobt. Nur mit einem Impfstoff, betonen die Experten, kann das Ziel der Weltgesundheitsorganisation erreicht werden, die Tuberkulose bis zum Jahr 2030 auszurotten.

Die extrem arzneimittelresistente XDR-Tuberkulose – wurde erstmals im März 2006 von den amerikanischen Centers for Disease Control (CDC ) beschrieben. Die multiarzneimittelresistenten Tuberkulose (MDR-Tb) wird weltweit auf 3,5% geschätzt. Von den 3,5% MDR-Tuberkulosen sind weitere 8,5% eine XDR-Tuberkulose 1. Eine falsch behandelte MDR-Tb kann rasch in eine XDR-Tuberkulose übergehen.

In afrikanischen Ländern und in Osteuropa treten immer häufiger Tuberkulosebakterien auf, die allen Standardantibiotika und mindestens einem injizierbaren Reserve-Antibiotikum widerstehen. Im Jahr 2005 entdeckte man in einem Krankenhaus in der südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal bei HIV-Infizierten einen Tuberkuloseerreger, der auf überhaupt kein Antibiotikum mehr ansprach: Von 53 Erkrankten starben innerhalb weniger Wochen 52.

Fast alle Standardmedikamente, die gegen die Tuberkulose eingesetzt werden, wurden in den 1950er und 1960er Jahren entwickelt. In den Jahren von 1984 bis 2004 kamen drei neue Tuberkulosemedikamente hinzu. Derzeit werden sechs neue Arzneimittel klinisch erprobt.

Ende 2007 entdeckte ein internationales Forscherteam in der Türkei ein menschliches Skelett, das auf ein Alter von etwa 500.000 Jahren datiert wurde und Spuren von Tuberkulose zeigte. Dies ist der älteste Tuberkulosefund. Bisher waren die Forscher davon ausgegangen, dass die Tuberkulose vor wenigen tausend Jahren das erste Mal aufgetreten ist. Hinweise auf Tuberkulose wurden beispielsweise in Mumien aus Peru und Ägypten gefunden.

Referenzen

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