Nach wie vor werden viele Tätigkeiten im Labor händisch ausgeführt. Welche Herausforderungen ergeben sich dadurch und was, wenn das Labor einen manuellen Prozess automatisieren will?Welche Kompetenzen werden hier benötigt? Und wie bringt man die beteiligten Parteien an einen Tisch? Co-Creation kann hier die Lösung sein. Im Zentrum steht die gemeinsame Entwicklung eines Produkts.(1) Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigt ein Projekt von Labor Berlin mit dem Diagnostikhersteller Roche und dem Labor- und Medizintechnik Anbieter SARSTEDT.

Den Startpunkt für dieses gemeinsame Projekt gab Labor Berlin: Der Wunsch nach einem noch höheren Maß an Automatisierung im Zentrallabor war Anlass dafür, alle Parteien an einen Tisch zu bringen und eine gemeinsame Lösung zu entwickeln. Bereits jetzt werden bei Labor Berlin die Proben nach der Zentrifugation vollautomatisiert über cobas connection modules (CCM) zu den Analysesystemen und den Kühlarchiven transportiert. Gemeinsam entwickelten SARSTEDT und Roche in enger Abstimmung mit Labor Berlin nun eine Lösung, um die Prozesse vollständig, also bereits vom Eingang der Proben an, zu automatisieren.

Bisher mussten sämtliche Proben händisch vom SARSTEDT Bulkloader BL 1200 auf das Zentrifugenmodul cobas p 671 von Roche umgesetzt werden. Bei mehr als 15.000 Proben pro Tag allein im Zentrallabor von Labor Berlin ein erheblicher Aufwand. Um beide Systeme miteinander zu verbinden, entwickelte SARSTEDT das Anbindungsmodul SORT CONNECT. Mithilfe eines Roboters werden nun alle Proben automatisch auf das Zentrifugenmodul von Roche umgesetzt. Das spart wichtige Zeit, damit die Proben noch schneller analysiert werden und Ärzte ihre Patienten früher behandeln können. Für den Alltag im Labor bedeutet die neue Lösung einen vereinfachten Prozess, der die Fehleranfälligkeit reduziert und den manuellen Aufwand für die hochqualifizierten Mitarbeitenden reduziert. Die neue Automationslösung ist vorerst für den Einsatz in Hochdurchsatzlaboren vorgesehen. Geplant ist jedoch, die Lösung auch für Kunden in kleineren Laboren anzubieten. Durch Co-Creation werden die bereits etablierten Prozesse noch weiter automatisiert.

„Das Vorantreiben von Automationslösungen im Labor ist für uns eine wichtige Investition in die Zukunft. Durch starke Partnerschaften können wir innovative Automatisierungslösungen im Hochdurchsatzsegment vorantreiben”, sagt Christian Paetzke, Geschäftsführer der Roche Diagnostics Deutschland GmbH. Die Verbesserungen werden im Laboralltag deutlich: Der vereinfachte Prozess führt zu einer Zeitersparnis und Freiraum für andere Tätigkeiten, bei denen das hochqualifizierte Laborpersonal wirklich gebraucht wird. ,,Mit dieser neuen Lösung konnten wir unsere Arbeitsabläufe signifikant verbessern. Wir freuen uns, gemeinsam mit Roche und SARSTEDT einen wesentlichen Beitrag in der Weiterentwicklung von Laborbetrieben zu leisten’’, sagt Nina Beikert, Geschäftsführerin von Labor Berlin. Dass zwei Hersteller miteinander kooperieren, um gemeinsam zu einer Lösung zu kommen, ist in dieser Branche nicht weit verbreitet: „Durch unsere langjährige Erfahrung in der Automatisierung präanalytischer Prozesse, die konstruktive Zusammenarbeit mit Roche Diagnostics und die Bereitschaft unseres Kunden Labor Berlin innovative Lösungen zu unterstützen, ist es uns gelungen eine neue Automationslösung zu entwickeln, die in Zukunft die Qualität und Wirtschaftlichkeit nachhaltig verbessern kann. Wir freuen uns über das Ergebnis und die Perspektive, diese Lösung gemeinsam mit unserem Partner auch anderen Kunden zugänglich zu machen.”, sagt Rainer Schuster, Vorstand Vertrieb/Forschung & Entwicklung bei SARSTEDT.

Über cobas connection modules (CCM)

cobas connection modules (CCM) ist eine Automationslösung, das die Funktionalitäten der präanalytischen Systeme cobas p 512 / 612 mit ausgewählten cobas Analysesystemen und Systemen anderer Disziplinen und Hersteller verbindet. In Kombination mit Einzel- oder Doppel-Zentrifugen wird ein Großteil der täglichen Arbeit im Labor automatisiert bewältigt. cobas connection modules ist mit einem Durchsatz von bis zu 10.000 Proben pro Stunde für den Einsatz im Hochdurchsatz-Labor konzipiert.

Mehr erfahren unter: www.roche.de/vollautomations-systeme.

Über Roche in Deutschland

Roche beschäftigt in Deutschland rund 17.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bereichen Pharma und Diagnostik. Das Unternehmen ist an den drei großen Standorten in Grenzach-Wyhlen (Roche Pharma AG), Mannheim (Roche Diagnostics GmbH, Roche Diagnostics Deutschland GmbH, Roche Diabetes Care GmbH sowie Roche Diabetes Care Deutschland GmbH) und Penzberg (Biotechnologie-Kompetenzzentrum, Roche Diagnostics GmbH) vertreten. Die Schwerpunkte erstrecken sich über die gesamte Wertschöpfungskette der beiden Geschäftsbereiche Pharma und Diagnostics: Von Forschung und Entwicklung über Produktion, Logistik bis hin zu Marketing und Vertrieb, wobei jeder Standort neben dem Deutschland-Geschäft auch globale Aufgaben wahrnimmt. Roche bekennt sich klar zu den deutschen Standorten und hat in den letzten fünf Jahren in diese rund 2,6 Milliarden Euro investiert. Weitere Informationen zu Roche in Deutschland finden Sie unter www.roche.de.

Über Labor Berlin

Labor Berlin ist Europas größtes Krankenhauslabor und gehört seit 2018 zu den 100 innovativsten Unternehmen im deutschen Mittelstand. Mit mehr als 700 Mitarbeitenden und einer hochmodernen Ausstattung an 13 Standorten in Berlin versorgt das Gemeinschaftsunternehmen von Charité und Vivantes rund 80 Prozent der Krankenhausbetten in Berlin. Gemeinsam mit dem Netzwerk Labor werden bundesweit über 24.000 Krankenhausbetten mit diagnostischer Spitzenmedizin „made in Berlin“ versorgt. Aktuell analysiert Labor Berlin täglich über 35.000 Proben. Weitere Informationen: www.laborberlin.com.

Über BL1200 SORT CONNECT

SORT CONNECT ist ein neues Modul der SARSTEDT Laborautomationsproduktlinie. Es kann mit Variationen des Bulk Sorters BL 1200 oder des High Speed Sorters HSS NG kombiniert werden. Ein Roboterarm überträgt einzelne Röhren oder ganze Racks vom BL 1200 oder HSS NG direkt auf ein externes System, z.B. eine Laborstraße. Der Probentransfer wird damit automatisiert und aus einem „stand-alone“ Gerät wird ein „integriertes“ System. Gleichzeitig können dem BL 1200 zugeführte Proben, die nicht zur Analyse auf der Laborstraße bestimmt sind, vorher aussortiert und in zahlreiche Racks sortiert werden. Das entlastet die Laborstraße erheblich.

Über Sarstedt AG & Co. KG

SARSTEDT entwickelt, produziert und vertreibt Geräte und Verbrauchsmaterial für Medizin und Wissenschaft. Weltweit ist das Unternehmen als einer der führenden Anbieter dieser Branche anerkannt. Seit der Gründung im Jahr 1961 gab es ein kontinuierliches Wachstum und derzeit werden etwa 2.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Die SARSTEDT-Gruppe umfasst 34 Vertriebsgesellschaften sowie 15 Produktionsstätten in Europa, Nord- und Südamerika und Australien und hat ihren Hauptsitz im nordrhein-westfälischen Nümbrecht. SARSTEDT ist als Produzent hochwertiger medizinischer Verbrauchsmaterialien für Diagnostik und Life Science mit dem Blutentnahmesystem S-Monovette® in vielen Märkten führend vertreten. Seit vielen Jahren vervollständigen Geräte und präanalytische Automationslösungen das Produktportfolio und nicht zuletzt durch das innovative Blutprobentransportsystem TEMPUS600® ist SARSTEDT ein leistungsstarker Partner für den gesamten präanalytischen Workflow. Annähernd 90 Prozent des Sortiments werden in eigenen Produktionswerken hergestellt und zum größten Teil über eigene Vertriebsorganisationen in dem Markt gebracht. Auf diese Weise wird ein Höchstmaß an Qualität, Lieferfähigkeit und Produktsupport gewährleistet. Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.sarstedt.com/home/.

Alle erwähnten Markennamen sind gesetzlich geschützt .

Referenzen

[1] https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/co-creation-54454/version-277486

Co-Creation im Laboralltag: Gemeinsame Weiterentwicklung einer Automatisierungslösung für Hochdurchsatzlabore

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