1969 beginnt die Geschichte der klinischen Chemie bei Roche, im selben Jahr, in dem Neil Armstrong als erster Mensch den Mond betritt.
„Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein gewaltiger Sprung für die Menschheit“ Dieser Satz geht 1969 um die ganze Welt.
Als Roche 1969 die Firma Tegimenta gründet und beginnt, Tests für die klinische Chemie zu entwickeln, ist dies für die Menschheit ein kleiner Schritt, für Roche allerdings ein gewaltiger Sprung. Denn seit damals hat sich Roche zum Marktführer für Tests der klinischen Chemie entwickelt. Einem Bereich der Diagnostik, der maßgeblich Einfluss auf das Leben von Patienten nimmt.
Ann Costello, Global Franchise Lead, Centralised and Point of Care Solutions, Roche
Das A und O für den Patienten ist es, eine geeignete Therapie von seinem Arzt verschrieben zu bekommen. Dafür benötigt der Arzt schnellstmöglich zuverlässige Daten über das Krankheitsbild des Patienten. An diesem Punkt kommen die Tests der klinischen Chemie ins Spiel. Durch eine zuverlässige und möglichst schnelle Analyse von beispielsweise Blut- oder Urinproben helfen diese Tests Medizinern auf der ganzen Welt, Krankheitsbilder zu erkennen und geeignete Therapien für ihre Patienten zu entwickeln.
Roche prägt den Markt der klinischen Chemie bis heute mit zahlreichen Innovationen. Cobas Mira, der 1984 auf den Markt kam, ist bis heute das beliebteste Labor-Chemiesystem, das jemals verkauft wurde. Es war robust, praktisch, konnte bis zu 140 Tests pro Stunde durchführen und war dabei sehr anwenderfreundlich.
1995 brachte Roche mit dem cobas Integra ein Gerät auf den Markt, dass vielseitig, effizient und zugleich sparsam war. Labore konnten nun verschiedene Messtechniken in einem Gerät durchführen, was Verarbeitungszeit und Aufwand erheblich verringerte. Ärzte erhielten die Ergebnisse der Tests deutlich schneller und konnten Therapien früher starten.
sagte Fritz Gerber, der damalige Verwaltungsratspräsident, als Roche 1998 das Unternehmen Boehringer Mannheim kaufte.
Das Jahr 1998 kann als Quantensprung in der Entwicklung der klinischen Chemie bei Roche betrachtet werden. Der Kauf von Boehringer Mannheim mit seinen deutschen Standorten in Mannheim, Penzberg und Tutzing half dem Schweizer Gesundheitsunternehmen gleich doppelt, sich endgültig als Marktführer im Bereich Diagnostics zu etablieren:
Zum einen wurde mit Boehringer Mannheim ein Unternehmen übernommen, das sehr erfolgreich Blut- und Urintests für Labore produzierte.
Zum anderen übernahm Roche mit Boehringer Mannheim auch deren sehr erfolgreiche Partnerschaft mit dem Elektrotechnik-Konzern Hitachi.
Georg Kurz,
Leiter CPS R&D Homogeneous Assays and Lab Systems
In den nächsten Jahren ersetzten die gemeinsam mit den Japanern entwickelten Geräte die Roche-Eigenproduktionen vollständig. Erhalten blieb lediglich der Name der Systemfamilie „Cobas“ (Comprehensive Bio-Analytical Systems).
Diese Geräte finden im Bereich der sogenannten „In-vitro-Diagnostik“ (im Reagenzglas) ihren Einsatz. Sie analysieren beispielsweise in der Arztpraxis entnommene Blutproben. Diese werden etikettiert, in Labore transportiert, dort analysiert und die Ergebnisse an den Arzt zurückgemeldet. Dabei kommt es im Sinne des Patienten besonders auf eine schnelle und dennoch zuverlässige Analyse an. Um das Fehlerrisiko während dieser Transportkette zu minimieren, hat sich Roche als Ziel gesetzt, die Labordiagnostik immer stärker zu automatisieren. Das minimiert das Risiko von Fehlern und erhöht die Geschwindigkeit.
Kam 2018 auf den Markt: das cobas pro integrated solution System
So leisten die von Roche entwickelten Geräte einen wichtigen Beitrag zu einer genauen ärztlichen Diagnose. So können heute beispielsweise Herzinfarktrisiken bereits vor Eintreten des eigentlichen Infarkts erkannt und behandelt werden. Auch bei Krankheiten wie Diabetes liefern die Diagnosegeräte einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit von Patienten.
Spezielle Teams arbeiten daran, die Qualität der Reagenzien für die klinische Chemie kontinuierlich zu verbessern und das Menü zu erweitern. Inzwischen bietet Roche mehr als 220 Tests an und kann damit von Diabetes bis Herz-Kreislauf-Erkrankungen die unterschiedlichsten Krankheitsbilder nachweisen. Die Einführung der cobas c Kassetten im Jahr 2006 hat dazu beigetragen, dass die für die Tests benötigten Reagenzien deutlich effizienter und benutzerfreundlicher wurden. Das Design der Kassetten sorgt für eine hohe Reagenzstabilität. Sie sind einfach in der Handhabung, kosteneffizient und in allen cobas-Systemen einsetzbar.
Die Mitarbeitenden garantieren durch ihr Engagement und ihren Einsatz die hohe Qualität der Reagenzien, die für die Tests benötigt werden.
Aber wie sieht die Zukunftsperspektive der klinischen Chemie aus?
Obwohl die klinische Chemie Ende des letzten Jahrtausends schon fast totgesagt wurde, hat sich das Volumen sogar teilweise drastisch erhöht.
Entsprechend brummt die Produktion: erst 2017 hat Roche eine zweite, vollautomatische Abfüllanlage für Cobas-8000 Kassetten in Betrieb genommen, die die Produktionskapazität um mehr als das Dreifache erhöht. Die Digitalisierung bietet dabei große Chancen: Sie hilft, wichtige Informationen schneller zu den Patienten zu bringen oder Labore besser zu vernetzen.
„Vielleicht bestimmt man etliche Werte morgen auch mit anderen Methoden, aber die klinische Chemie wird man als Basis für diagnostische Aussagen immer brauchen“, glaubt Georg Kurz. Gute Aussichten also für die klinische Chemie, auch in den nächsten fünfzig Jahren eine gute Rolle in der Diagnostik zu spielen.
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