Der Papyrus Edwin Smith zählt zu den ältesten bekannten medizinischen Dokumenten und wird ungefähr auf die Zeit 1600 v. Chr. datiert. Der Auszug stammt aus einem altägyptischen medizinischen Textbuch mit chirurgischen Fallbeschreibungen, darunter acht Fälle mit Tumoren oder Geschwüren der Brust. Die Schlussfolgerung zu diesen Fällen lautet: „Dafür [für Brustkrebs] gibt es keine Behandlung.“
Im Unterschied zu damals stehen heute Therapieoptionen zur Behandlung von Brustkrebs zur Verfügung.
Bernardino Ramazzini fielen die relativ hohen Brustkrebsraten bei Nonnen auf. Auf Basis dieser Beobachtung postulierte er, dass Nonnen aufgrund ihres enthaltsamen Lebensstils ein höheres Brustkrebsrisiko haben. Dies trug wesentlich dazu bei, die Rolle von Hormonen bei Brustkrebs zu verstehen – in Analogie zu den Hormonveränderungen in der Schwangerschaft.
Der französische Chirurg Henri Le Dran stellte als erster die Hypothese auf, dass Brustkrebs aus verschiedenen Stadien besteht und die Ausbreitung des Krebses in nahe gelegene Lymphknoten verhindert werden muss. Er war der erste, der eine chirurgische Entfernung des Tumors zur Brustkrebsbehandlung empfahl.
William Halsted gilt als Pionier für ein Operationsverfahren, das als radikale Mastektomie bezeichnet wird. Dabei werden die Brust, der darunterliegende Brustmuskel und die Lymphknoten in den Achselhöhlen entfernt. Aufgrund verbesserter chirurgischer Techniken und des Wissens über Brustkrebs können heutzutage das Muskel- und Lymphknotengewebe oftmals erhalten und bessere Therapieergebnisse für Patienten erzielt werden.
Im 19. Jahrhundert entdeckte Thomas Beatson, dass die Brüste von Kaninchen nach Entfernung der Eierstöcke keine Milch mehr produzieren. Auf Basis dieser Erkenntnis entfernte Beatson die Eierstöcke (als Oophorektomie bezeichnet) bei Patienten mit fortgeschrittenem Brustkrebs, was oftmals zu Verbesserungen bei diesen Patienten führte. Beatson beschrieb auch den Effekt des weiblichen Eierstockhormons (Östrogen) bei Brustkrebs noch bevor das Hormon selbst entdeckt wurde.
Janet Lane-Claypon war eine Begründerin der Epidemiologie und führte grundlegende Arbeiten zu sogenannten Kohorten- und Fallkontrollstudien durch – zwei Analysemethoden, die auch heutzutage noch gebräuchlich sind. Ihre Studien mit Schwerpunkt Brustkrebs untersuchten große Fallzahlen von Frauen mit ähnlichen Merkmalen und verglichen Frauen mit und ohne Brustkrebs. Lane-Claypons Forschungsarbeiten identifizierten viele der auch heute noch gültigen Risikofaktoren für Brustkrebs, wie die Menopause und Anzahl der Kinder.
Ellwood Jensens Forschungsarbeiten über Steroidhormone und die Isolierung von Östrogenrezeptoren, die ihm gelang, verdeutlichten die wichtige Rolle von Hormonen bei Brustkrebs und ebneten den Weg für Behandlungen, die spezifisch gegen diese Hormone gerichtet sind.
Robert Weinberg und sein Forschungsteam am Massachusetts Institute of Technology sind die Entdecker des HER2 Gens. 1994 veröffentlichten sie ihre Erkenntnisse in der Fachzeitschrift Nature. Seitdem hat das Wissen über das HER2 Gen und dessen Signalwege exponentiell zugenommen. Wir wissen heute, dass die Überexpression von HER2-Rezeptoren die Ursache für eine aggressive Form von Brustkrebs ist, die bei einer von fünf Frauen mit Brustkrebs vorliegt.
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