“Wir haben durch die Digitalisierung eine neue Wirtschaftslogik, die ‘Vernetzung’ heißt. Und das Netz ist eben keine Pyramide und kein Kästchendenken. Das konterkariert mit unseren Führungsmodellen, mit unseren Organisationsmodellen und eigentlich auch mit unserer Natur, wie wir Dinge und Arbeit strukturieren”, so Trendforscherin Birgit Gebhard. Ihre Worte hallen am 11. Juli 2019 über den Roche-Standort im südbadischen Grenzach-Wyhlen.
An diesem Tag stehen das “Warum” und “Wie” agiler Zusammenarbeit im Mittelpunkt – Mitarbeiter können spielerisch testen, welche innere Haltung dafür hilfreich sein kann. Zudem liefert der Film “Die stille Revolution” Impulse zum allgemeinen Kulturwandel in der heutigen Arbeitswelt. Im Laufe des Films wird deutlich, welche Eigenschaften Arbeitnehmer nutzen können, um ihre Arbeitswelt aktiv mitzugestalten: Verantwortung übernehmen, gute Ideen einbringen, idealerweise Spaß bei der Arbeit haben, im Team zusammenarbeiten.
Wie sehr Vernetzung und Teamarbeit in der Unternehmenskultur bei Roche bereits gelebt wird, das wird besonders in der ersten Hälfte des Jahres 2020 sichtbar. Zum Beispiel Anfang Mai, als sich der Bayerische Ministerpräsident zusammen mit dem Bundesgesundheitsminister über die COVID-19 Antikörpertest-Entwicklung am Standort Penzberg informieren. Bei dieser Gelegenheit dankt Roche-Verwaltungsratspräsident Christoph Franz dem Team um Forschungsleiter Joachim Eberle sowie allen Unterstützern, die im Einsatz sind: “Ich weiß, dass das nicht nur die Kolleginnen und Kollegen sind, die in den Bereichen Verantwortung tragen, sondern wir haben heute viele Freiwillige, die an die Engstellen kommen”, so Christoph Franz.
Um die millionenfache Test-Produktion möglich machen zu können, helfen Mitarbeiter in Produktion und Logistik aus. Rund 200 Freiwillige haben sich gemeldet, um zeitweilig neue Jobs zu übernehmen und so standortübergreifend Engpässe zu verhindern – etwa in Penzberg, wo dringende Unterstützung bei der Produktion von Reagenzien nötig ist. Ein Beispiel ist Jörg Klingenberg. Die Geschichte dazu: Produktionsleiterin Sonja Strasser sucht einen Mitarbeiter, der die komplexen Abfüllanlagen in Penzberg ohne lange Einarbeitungszeit bedienen kann und somit das stark ausgelastete Team dort unterstützt. Ein möglicher Kandidat ist Jörg Klingenberg der in der Elecsys-Abfüllung bei Diagnostics Operations Mannheim tätig ist.
Eine gute Stunde später nach ihrer schriftlichen Anfrage erhält Sonja eine erste Rückmeldung aus Mannheim: „wir klären ab, was möglich ist.” Jörg erklärte sich sofort bereit, für eine begrenzte Zeit zurück in seinen alten Bereich nach Penzberg zu wechseln. Seinen zeitweiligen Wegfall in Mannheim fängt sein Team in der Elecsys-Abfüllung durch veränderte Schichtpläne und Mehrarbeit auf.
Dieselbe Zeit, ein anderes Beispiel: Das Team um Forschungsleiter Alexander Riedel treibt die Entwicklung von Reagenzien voran, die für den Antikörper-Test benötigt werden. Beim Ortstermin in Penzberg schildert Riedel Anfang Mai, in welch hoher Geschwindigkeit die Arbeiten vonstatten gingen. “Normalerweise dauert eine Testentwicklung drei Jahre, hier haben wir es in wenigen Wochen geschafft. Aber auch nur, weil wir eben in voller Mannschaftsleistung dahinter gestanden haben. Wir als Team sind alle sehr, sehr stolz, auf das, was wir in den letzten Woche erreicht haben. Ein Kollege hat gesagt: “Es fühlt sich gerade an wie in einem Start-up’”.
Flexibles Arbeiten und dienende Führung im Daily Business
Was damit gemeint ist , ist die besondere Start-Up-Mentalität, die sich gut mit Schlagworten wie “schnell”, “mutig”, “flexibel”, “eigenverantwortlich” beschreiben lässt. Eigenschaften, die dabei helfen, im internen und externen Umfeld auf wandelnde Bedingungen proaktiv reagieren zu können. Doch warum sind genau diese Fähigkeiten mittlerweile auch im Arbeitsalltag von grundlegender Bedeutung? Dazu gibt Wirtschaftsjournalist Wolf Lotter im Film “Die stille Revolution” Einblicke: „Wir sind mitten in einem Umwälzungs-, Umwandlungs-, Veränderungsprozess, der so gewaltig ist, wie der von der Agrargesellschaft in die Industriegesellschaft. Das bedeutet, man muss sich auf Veränderungen immer wieder einlassen. Man muss auch Dinge in Frage stellen, die einem vertraut sind.”
Wolf Lotter zeigt auf, was damit konkret gemeint ist: “Wir gehen in die Wissensgesellschaft: Eine Welt, in der Ideen wichtig sind, Kreativität und Innovation. Und damit müssen Menschen auch ihre Arbeit völlig neu bewerten. Sie müssen nicht nur darauf warten, dass ihnen jemand sagt, was sie zu tun haben, sondern sie müssen sich selbst organisieren in dieser Arbeit und einen eigenen Sinn entwickeln.” Welche Haltung dafür in Organisationen gefordert ist, darüber spricht Jürgen Fuchs vom Lehrstuhl für Philosophy & Economics der Universität Bayreuth ebenfalls im Film: “Wir müssen weg von dem vertikalen Bild ‘Chef steht oben, Mitarbeiter steht unten’. Das bedeutet aber, dass die Mitarbeiter ihren Chef nicht oben sehen, sondern hinter sich sehen – der sie unterstützt. Und dem Chef auf Augenhöhe begegnen.” In diesem Zusammenhang ist auch das Führungskonzept “Servant Leadership” zu sehen, das Mitarbeiter und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt. Eine Philosophie, die immer mehr Führungskräften bei Roche bekannt sein dürfte und im Arbeitsalltag bereits stellenweise Einzug hält.
Moderne Infrastruktur und digitale Vernetzung
Um Kreativität, flexible Zusammenarbeit und Austausch bestmöglich leben zu können, braucht es natürlich die dafür nötige Infrastruktur. Und so wird die Arbeitsumgebung an allen Roche-Standorten in Deutschland zunehmend auf activity-based working ausgerichtet – Büroflächen werden moderner und flexibler gestaltet, um Mitarbeitern Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, die sie für anstehende Aufgabe benötigen. Unabhängig vom Standort und bedingt durch die COVID-19-Pandemie ist zudem auch der Großteil aller Mitarbeiter im mobilen Arbeiten mittlerweile geübt.
Dabei reißen digitale Tools und Formate bisher bestehende Silos ein: Bei der Roche Pharma AG sorgen digitale Walk-In-Sessions und Townhalls dafür, dass Außen- und Innendienst virtuell nun näher zusammenrücken. Auch divisionsübergreifend haben digitale Formate das Potential dafür, dass Mitarbeiter vernetzter miteinander agieren. Die Veranstaltungsreihe “Roche Academy” fördert zum Beispiel den Austausch zwischen Roche Pharma und Roche Diagnostics, damit das gegenseitige Verständnis für die jeweiligen Geschäftsmodelle vertieft wird und beide Divisionen als OneRoche erfolgreich agieren können. Das Fundament dafür ist also die gemeinsame Zusammenarbeit.
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