In der Penzberger Pharmaproduktion werden die Wirkstoffe für zahlreiche wichtige Roche-Medikamente hergestellt. Diese werden an anderen Roche-Standorten zu fertigen Medikamenten weiterverarbeitet, so auch in Mannheim oder im schweizerischen Kaiseraugst.
Ein guter Wirkstoff zielt passgenau auf das Molekül, das bei der Krankheitsentstehung oder -entwicklung eine Schlüsselrolle spielt. Penzberg als Powerhouse für Antikörper ist v.a. auf die Produktion therapeutischer Antikörper spezialisiert, die bei modernen Therapiekonzepten gegen Krebs eine bedeutende Rolle spielen.
Bei Roche in Penzberg konzentriert man sich auf die Produktion so genannter großer Moleküle, die aus bis zu 20.000 Atomen aufgebaut sind. Zum Vergleich: Chemisch hergestellte Wirkstoffe (kleine Moleküle), etwa zur Behandlung von Kopfschmerzen, bestehen nur aus 20 bis 100 Atomen.
…wurden in der neuen Penzberger Pharmaproduktions-Anlage verbaut. Nun, da sie fertig ist und vier riesige Edelstahlkessel dort eingezogen sind, hat die Anlage weitere 64.000 Liter Fermentationskapazität. Für diesen Ausbau auf einer Gesamtfläche von 9.450 Quadratmetern (das sind fast anderthalb Fußballfelder) investierte der Roche-Konzern allein 330 Millionen Euro in den Standort nahe München.
Um therapeutische Proteine im industriellen Maßstab herzustellen, sind besonders große Fermenter notwendig. Allein die neue Penzberger Pharmaproduktions-Anlage, die im Dezember 2016 in Betrieb ging, erweitert die Kapazitäten des Roche-Standortes um vier weitere 16.000-Liter-Fermenter. Diese Erweiterung war notwendig, da die Nachfrage nach Roche-Medikamenten weltweit stetig steigt.
…werden für die biotechnologische Herstellung der Wirkstoffe große Edelstahl-Behälter bis zu 16.000 Liter Volumen eingesetzt, so genannte Fermenter. Diese enthalten tierische Zellen oder Mikroorganismen, die die genetische Information für den herzustellenden Wirkstoff tragen. Unter genau definierten Bedingungen werden die Zellen in den Fermentern angezogen und kultiviert. Sie bilden dann große Mengen des gewünschten Wirkstoffes. Ist der Produktionsprozess beendet, werden die Zellen mit Hilfe von Zentrifugen abgetrennt. Der Wirkstoff wird anschließend mit verschiedenen, sehr speziellen Aufreinigungsverfahren von den restlichen Bestandteilen der Zellkulturen isoliert. So erhält man einen Wirkstoff in besonderes hoher Reinheit!
Bei komplexen Krankheiten wie Krebs werden häufig Proteine als Wirkstoffe eingesetzt, zum Beispiel spezielle Antikörper. Sie sind sehr wählerisch und können passgenau an ein Zielmolekül im Körper des Patienten andocken. Antikörper sind groß und komplex aufgebaut, so dass eine chemische Synthese für ihre Herstellung nicht möglich ist. Deshalb nutzt man für die Produktion von therapeutischen Proteinen tierische Zellen oder Mikroorganismen als „Proteinfabriken“.
Fotograf: Philipp Wente
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