Roches Helfer-Gen - Teil 2: Engagierte Köpfe für eine bessere Welt

Im zweiten Teil der vierteiligen Serie “Ehrenamtliches Engagement bei Roche” berichten vier Mitarbeitende von ihrem ehrenamtlichen Engagement in Wissenschaft und Bildung.

“Für mich war der Wunsch groß, etwas zurückzugeben”

Schon seit Hussein Atris im Jahr 2011 sein Abitur absolvierte, war für ihn klar, dass er sich ehrenamtlich engagieren will. Denn der aus dem Libanon stammende Ingenieur hatte es zu Schulzeiten nicht immer leicht und möchte vor allem den Instituten etwas zurückgeben, die ihm und seiner Familie damals unter die Arme gegriffen haben. Ein Projekt, das ihm deshalb besonders am Herzen liegt, ist das Lernmobil in Viernheim. Als wichtiger Integrationspfeiler der Stadt bietet das Lernmobil Nachhilfe für Kinder aus sozial schwachen Familien und zahlreiche Sprachkurse für Neuankömmlinge und Geflüchtete an. Seit 2019 übt Hussein dort das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden aus und bildet auf diese Weise Brücken zwischen der deutschen und anderen Kulturen:

Bei Roche setzen wir uns täglich dafür ein, die Gesundheit und Lebensqualität von Menschen weltweit zu verbessern. Für viele unserer Mitarbeitenden endet ihr Engagement, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, nicht am Werkstor. Wir sind stolz darauf, dass sich eine große Zahl unserer Kolleg:innen ehrenamtlich für ihre Herzensprojekte einsetzt.

Anknüpfend an den

ersten Teil unserer Serie erzählen uns Hussein, Sandra, Roland und Marius von ihrem Ehrenamt in Wissenschaft und Bildung, denn für sie sind Ausbildung und lebenslanges Lernen nicht nur ein Thema für den Arbeitsplatz.

Einsatz gegen soziale Unsicherheit

Mehrere Stunden pro Woche setzt Hussein sich mit Leib und Seele für sein Ehrenamt ein. Seine heutige Lebenssituation beschreibt er als privilegiert. Die soziale Angst und die Unsicherheit, die er als Kind und Jugendlicher verspürte, existiert nicht mehr. Er weiß aber noch genau, wie sich das anfühlt. Jetzt in der Position zu sein, anderen Menschen mit diesen Ängsten helfen zu können, bedeutet ihm besonders viel.

Doch sein Ehrenamt gibt ihm nicht nur persönlich viel zurück - was er dort durch die vielen sozialen Interaktionen lernt, hilft ihm auch bei seiner Arbeit bei Roche:

“Man kommt immer wieder mit neuen Menschen und Themen in Berührung, die einen fordern und fördern. Durch diese, teils  neuen Aufgaben, schult man seinen Intellekt ungemein und entwickelt ein aufmerksames Zuhören."

Und Hussein betont, dass Roche ihn in seinem ehrenamtlichen Engagement unterstützt. Seine Arbeitszeiten sind gut mit seiner ehrenamtlichen Tätigkeit vereinbar und er kann problemlos einen Nachmittag freinehmen, wenn nötig. Auch Fortbildungen im Ehrenamt werden vom Unternehmen befürwortet und er erhält von seinen Kolleg:innen Zuspruch und Anerkennung für seinen Einsatz.

“Das Lernmobil habe ich damals selbst in der 5. Klasse in Anspruch genommen, obwohl meine Eltern mich immer so gut es ihnen möglich war unterstützt haben. Doch ab einem gewissen Schwierigkeitsgrad der schulischen Aufgaben, konnten sie mir nicht mehr schulisch weiterhelfen. Das Lernmobil hat mich ab diesem Punkt unterstützen können und als ich älter wurde, war für mich der Wunsch groß, etwas zurückzugeben.”

Während das Arbeiten bei Roche sich für Sandra Ott seit 1997 als roter Faden durch ihr Leben zieht, probiert sie sich ehrenamtlich immer wieder mit unterschiedlichen Tätigkeiten aus. Sie war als Dozentin an der

DHBW Mannheim tätig und ist noch immer Mitglied des jährlichen Prüfungsausschusses bei den Zwischen- und Bachelor-Prüfungen. 2020 hat sie mit der Initiative “Wir für Schule” gemeinsam mit Schüler:innen, Lehrer:innen und Eltern am bundesweiten Hackaton für die Zukunft der Schule teilgenommen. “Ich brenne halt einfach dafür, irgendwas zum Anfassen zu machen für die Kids”, sagt Sandra, die außerdem Kurse zu Präsentationstechniken für Grundschüler:innen gibt.

Derzeit liegt Sandras Fokus in der Arbeit mit Geflüchteten. 2015 hat sie die Patenschaft für eine afghanische Familie übernommen. Später kam sie einem Aufruf des

Arbeitskreises “Asyl und Integration” nach und gibt inzwischen Deutschkurse.

Spielerisch Deutsch lernen

Immer mittwochs findet Sandras eineinhalb stündiger Kurs statt, bei dem immer wieder neue Methoden zum Deutschlernen Anwendung finden.  Gesang zum besseren Einprägen,  Bälle werfen, um Themen zu wiederholen, nach der Bearbeitung vieler Arbeitsblätter auch  Memoryspielen, um aufzulockern. Auch kommt mal ein  Wimmelbuch zum Einsatz, sodass die Teilnehmer:innen sich selbst aussuchen können, was sie gerade interessiert. “Ich beobachte und  lasse mich gerne davon leiten, was die Teilnehmer:innen spannend finden. So lerne ich auch jede Menge für mich selbst dazu”, sagt Sandra, die davon überzeugt ist, dass Ehrenamt auch die eigene Persönlichkeitsentwicklung fördert.

Weil zwischen den Terminen eine ganze Woche liegt, ist das Wiederholen essentiell und genau das, was die Teilnehmer:innen aus der Ukraine, Eritrea, Afghanistan und der Türkei am Ball bleiben lässt. Einige sind Rentner:innen und  fühlen sich in den offiziellen Deutschkursen nicht wohl, weil es zu schnell geht.

“Mein Herzensthema dreht sich rund um (Fort-)Bildung der Zukunft”

“Wir haben keinen Druck und wiederholen so lange, bis es sitzt. So konnten wir vor kurzem einen Erfolg feiern: Alle, die den Ball zugeworfen bekommen haben, konnten die zwölf Monate nennen. Wir haben jede Menge Spaß, auch wenn man ab und an kleinere Schritte zum Lernerfolg gehen muss.”

Seit einem Jahrzehnt engagiert sich Roland Kappus ehrenamtlich als Fachinformatik-Prüfer in einem IHK (Industrie- und Handelskammer)-Prüfungsausschuss in Stuttgart. Neben seiner beruflichen Tätigkeit als Softwareentwickler bei Roche in Ludwigsburg widmet er sich mindestens an einem Prüfungstag pro Halbjahr den Prüfungen in der beruflichen Bildung.

Roche stellt ihn für die Prüfungstage von der Arbeit frei. Die Verbindung zwischen Rolands Ehrenamt und seiner beruflichen Rolle bei Roche ermöglicht ihm, kontinuierlich neues Fachwissen zu erwerben, wie er erklärt: “Da man sich nicht mit allem gut auskennen kann, muss man sich oft in Konzepte und Techniken einarbeiten, die man noch nicht so gut kennt. Somit ist das oft auch eine kleine Weiterbildung für die Prüfer. Und manchmal inspiriert das auch zu neuen Sichtweisen oder Lösungen für die Arbeit." Dieses "Über den Tellerrand schauen" inspiriert ihn zu neuen Perspektiven und Mitteln für seine Arbeit bei Roche.

Erfüllende Prüfungsarbeit mit jungen Talenten

Besonders erfüllend ist für Roland die Zusammenarbeit mit jungen Menschen und der Austausch mit Kolleg:innen im Prüfungsausschuss. Die Freude ist besonders groß, wenn er ehemalige Prüfungskandidat:innen wieder trifft, die nun als Kolleg:innen im Prüfungsausschuss aktiv sind. Auf die Frage, welche Rolle er als Prüfer einnimmt, antwortet er mit einem Lächeln:

"Ich versuche, es den Prüfungskandidat:innen so einfach wie möglich zu machen, doch das behauptet vermutlich jeder Prüfer. Ich bemühe mich immer, vorab gut zu überlegen, welche Fragen von den Prüfungskandidaten problemlos zu beantworten sein müssten. Es ist jedoch Aufgabe der Prüfer, sicherzustellen, dass das projektrelevante Fachwissen vorhanden ist, um den Wert des Ausbildungsabschlusses zu wahren.”

"Über den Tellerrand schauen"

Auf der Suche nach einer Freizeitbeschäftigung der besonderen Art, stieß Marius Henkel 2009 auf die

Kolping Jugendgemeinschaftsdienste und hat sich seitdem vom Teilnehmer bis zum ehrenamtlichen Gruppenleiter weiterentwickelt. Kolping bietet Jugendlichen und jungen Erwachsenen Programme, bei denen man zwei bis vier Wochen in ein fremdes Land reist und sich in Workcamps mit Menschen vor Ort für soziale oder ökologische Projekte engagiert.

Seine ersten Abenteuer in Irland und Indonesien weckten Marius’ Begeisterung für die interkulturelle Zusammenarbeit:

“Bei diesem Ehrenamt ist es super spannend, dass Menschen aus ganz unterschiedlichen sozialen, religiösen oder ethnischen Hintergründen zu einer Aufgabe zusammenkommen und die gleiche Lust darauf teilen.”

Um sich noch stärker in sein Ehrenamt einzubringen und sein Wissen an andere weiterzugeben, ließ er sich während seines Studiums zur Workcamp-Leitung ausbilden - dazu gehören neben Pädagogik auch Schulungen in medizinischer Versorgung und Versicherung. Einmal im Jahr fährt Marius für mehrere Wochen als Gruppenleitung in Länder wie Thailand oder die Philippinen und nimmt an weiteren Wochenenden an Seminaren oder Messen teil. Um sich das zu ermöglichen, zahlt er regelmäßig auf sein Langzeitkonto bei Roche ein und schätzt es sehr, sich dadurch acht wertvolle Wochen im Jahr freinehmen zu können.

“Ich möchte jemandem mit meiner Erfahrung helfen können”

“Ich möchte mich gerne noch im Raum München engagieren und ein weiteres Ehrenamt aufnehmen, das ich das ganze Jahr vor Ort machen kann”, berichtet Marius. Während seines einjährigen Freiwilligendienstes in Malawi brachte ihn das Schicksal 2018 auf einer Feier der Deutschen Botschaft mit dem Team von

Ingenieure ohne Grenzen zusammen und erfüllte ihm genau diesen Wunsch. Seit fünf Jahren kümmert er sich nach dem Feierabend im Qualitätsmanagement bei Roche, bis zu 10 Stunden in der Woche um die Organisation der Mitglieder und ist inzwischen Sprecher der Regionalgruppe München.

“Mir macht es großen Spaß, mich mit Menschen auszutauschen und mich in meinem Ehrenamt selbst auszuprobieren", erzählt er. Diese Erfahrungen wirken sich auch positiv auf seine Arbeit bei Roche aus: Er hat gelernt, das eigene Handeln und Denken zu reflektieren und ist durch den Umgang mit vielen Menschen und Kulturen ruhiger und entspannter geworden.

Die Arbeit in zwei Ehrenämtern stärkt seine Selbstreflektion

Autorinnen: Natalie Barendt, Jessica Kulke, Sabrina Wagner, Maren Stubenrauch

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