Mit mehr als 70.000 Neuerkrankungen jährlich ist Brustkrebs die häufigste Tumorerkrankung bei Frauen in Deutschland. Pro Jahr versterben 17.000 Patientinnen an dieser Erkrankung. Und weltweit ist ein weiterer Anstieg der Erkrankungen zu verzeichnen.
Circa jede fünfte Brustkrebspatientin ist HER2-positiv: Bei diesen Patientinnen kommt der sogenannte HER2-Rezeptor vermehrt auf der Oberfläche der Krebszellen vor. Er regt den Tumor durch das Zusammenspiel mit anderen Rezeptoren zu einem besonders schnellen Wachstum an. Von Roche entwickelte Antikörper blockieren gezielt die Signale, die das Wachstum des Tumors anregen.
Bereits vor etwa 30 Jahren begannen Roche und Genentech – damals als US-Entwicklungspartner - mit der Forschung und Entwicklung mehrerer Wirkstoffe zur Behandlung von Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs. Ein erster therapeutischer Antikörper kam nach Jahren intensiver Forschung zunächst in
den USA auf den Markt.
Es ging weiter mit der Forschung an einem zweiten Antikörper, in den USA sowie am Forschungs- und Entwicklungszentrum von Roche in Penzberg südlich von München. Doch der Entwicklungsweg eines Arzneimittels ist eine lange Reise voller Unwägbarkeiten, Zweifel und kurzfristig nötiger Kurskorrekturen. Im Jahr 2005 lagen schließlich fünf Phase-II-Studienergebnisse vor: Alle waren negativ. Jetzt aufgeben?
Roche blieb dran: „Der Glaube an unsere Fähigkeiten war größer als die Angst vor dem abermaligen Scheitern“, so Dr. Stefan Frings, Medizinischer Direktor bei Roche. Er leitete damals das Projektteam rund um die Penzberger Forscher Dr. Max Hasmann, Dr. Werner Scheuer und Dr. Thomas Friess. Das war im Jahr 2005.
Dann der Durchbruch. Der bereits zugelassene Antikörper wurde mit dem neuen Wirkstoff zusätzlich kombiniert. Zunächst nur in einer kleinen Studie mit wenigen Patienten. Danach in einer großen Studie im direkten Vergleich zur Standardtherapie.
Die Kombination des neuen und alten Antikörpers wurde schließlich für die Behandlung von Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs zugelassen. Zunächst für Frauen mit fortgeschrittener Erkrankung – später auch als sogenannte neoadjuvante Behandlung vor der Operation bei Patientinnen im Frühstadium. In beiden Therapiesituationen ist die Antikörper-Kombination heute ein fester Standard.
Roche erforscht die Kombination der beiden Antikörper weiter. So zum Beispiel auch für Frauen mit HER2-positivem Brustkrebs im Frühstadium, die bereits operiert wurden. Erste Ergebnisse stellte Roche in diesem Jahr (2017) auf der Jahrestagung der Amerikanischen Gesellschaft für klinische Onkologie (ASCO) – dem weltweit wichtigsten Krebskongress – vorgestellt.
Im Rahmen der präsentierten Studie laufen noch umfangreiche Biomarkerprogramme. Ziel ist z. B. die Identifizierung von Biomarkern, die Hinweise auf das Rückfallrisiko geben. Ganz im Sinne der personalisierten Medizin könnten damit jene Patientinnen identifiziert werden, die besonders von einer Behandlung mit Wirkstoffkombinationen profitieren würden.
Forschung ist in der DNA von Roche verankert. Dr. Max Hasmann, Pharmaforschung Penzberg, begleitet seit vielen Jahren die Brustkrebsforschung bei Roche und ist so etwas wie der deutsche „Pate“ der Wirkstoffkombination. Sein Fazit: „Es war einer der glücklichsten Tage meines Lebens. Es ist ein einzigartiges Erlebnis, ein Medikament zu entwickeln, das so vielen Frauen hilft.“
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