Die Initiative nimmt sich der Transformation des Arbeitsmarktes und damit verbundenen Herausforderungen an, um gemeinschaftlich Lösungsansätze zu erarbeiten und auf politischer Ebene zu platzieren.
Einendes Ziel ist der Bau von Brücken für Beschäftigte, um ihnen über Qualifizierungs- und Fortbildungsmaßnahmen neue Beschäftigungsperspektiven aufzuzeigen und den Fachkräftemangel zu bekämpfen.
Roche und mehr als 20 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen gründen gemeinsam die Allianz der Chancen und repräsentieren über eine Million Mitarbeiter:innen.
Anforderungen und Handlungsempfehlungen der Unternehmen sind in einer gemeinsamen Charta verankert.
Die Allianz der Chancen sieht sich als Impulsgeber für Politik und Gesellschaft, um die Transformation der Arbeitswelt gemeinsam nachhaltig zu gestalten.
Der Strukturwandel des Arbeitsmarktes stellt uns alle vor neue Herausforderungen. Daher ist uns der soziale Aspekt in der Debatte um Nachhaltigkeit wichtig - denn schlussendlich sind es die Menschen, die den Transformationsprozess ausmachen. Unser Ziel dabei: Langfristige Chancen bieten, Allianzen knüpfen und die Transformation im Sinne aller Mitarbeitenden aktiv mitgestalten. Mit einer hohen Diversität unserer Teams, echter Chancengleichheit für alle und langfristiger individueller Förderung bieten wir eine Perspektive — für Mitarbeitende sowie für unsere Gesellschaft als Ganzes.
Die Herausforderungen durch Digitalisierung, Klimawandel und Fachkräftemangel führen bereits jetzt zu einem Umbruch der Arbeitswelt. Im Großen wie im Kleinen: Der Klimawandel und die Klimaziele zwingen viele Unternehmen ihre bestehenden Geschäftsmodelle zu hinterfragen oder sich teils komplett neu auszurichten. Digitale Technologien beschleunigen und vereinfachen viele Prozesse. Gleichzeitig entstehen neue Geschäftsfelder. Dieser Strukturwandel betrifft Geschäftsmodelle, Produkte, Prozesse und Dienstleistungen aller Wirtschaftszweige. Vor allem jedoch die Belegschaften, denn er wirkt sich auf Arbeitsplätze, Beschäftigungsverhältnisse und Fachkräftebedarf aus. Traditionelle Berufsbilder verschwinden. Gleichzeitig werden neue Beschäftigungschancen entstehen. Diese Veränderungen können zu einer Verunsicherung der Beschäftigten führen, deren Lebensläufe durch die Veränderungen nicht mehr Eins zu Eins mit vakanten Stellen zusammengeführt werden können. Beschäftigte benötigen daher Sicherheit und Perspektiven, um sich dem Wandel zu stellen und sich gegebenenfalls beruflich zu verändern.
Gemeinsame Herausforderungen erfordern auch gemeinsame Lösungen. Deutschland kann die technologische und sozio-ökologische Transformation in eine Chance verwandeln, wenn das Land seine Stärken in eine neue Zeit überführt und den Wandel nachhaltig und vor allem auch sozialverträglich gestaltet. Denn letztendlich steht hierbei nicht nur die Zukunft des Industriestandortes Deutschland auf dem Spiel, sondern auch der soziale Frieden.
Auch wir bei Roche möchten den Wandel des Arbeitsmarktes aktiv mitgestalten und den Beschäftigten attraktive Perspektiven für die Arbeitswelt von morgen geben. Um den Strukturwandel branchenübergreifend, überregional und kooperativ anzugehen, legen wir nun die Weichen und gründen gemeinsam mit mehr als 20 Unternehmen und Institutionen aus unterschiedlichen Branchen die “Allianz der Chancen”. Gemeinsam möchten wir Verantwortung übernehmen.
Die Allianz der Chancen repräsentiert über eine Million Beschäftigte, was sie einmalig macht. Zur Allianz der Chancen gehören neben Roche die Bayer AG, Commerzbank, Continental AG, Deutsche Bahn AG, Deutsche Post DHL Group, Deutsche Telekom AG, ElringKlinger AG, EWE AG, Fraunhofer-Gesellschaft, Infineon Technologies AG, Metro AG, Robert Bosch GmbH, Roche Deutschland GmbH, Siemens AG, Software AG, thyssenkrupp AG und Vonovia SE.
Die Allianz der Chancen hat sich zum Ziel gesetzt, den Auswirkungen des Strukturwandels der Arbeitswelt auf die Beschäftigten im Sinne einer Verantwortungsgemeinschaft entgegenzuwirken. Die Unternehmen der Allianz möchten ihren Belegschaften wirtschaftlich und sozial nachhaltige Beschäftigungsperspektiven bieten und Beschäftigte branchenübergreifend getreu dem Leitmotiv “von Arbeit in Arbeit” bringen.
Die Allianz bietet Impulse durch Leitlinien, Handlungsempfehlungen und branchenübergreifende Best-Practice Projekte.
Doch was ist mit dem Leitsatz “von Arbeit in Arbeit” konkret gemeint?
Es braucht Brücken für die Beschäftigten, um neue Tätigkeitsfelder erschließen zu können. Daneben braucht es Transparenz über Entscheidungen und Qualifikationsmöglichkeiten, eine gute Vernetzung der Akteure und übergreifende Kompetenzmodelle, um den Wandel gemeinsam zu meistern. “Von Arbeit in Arbeit” meint damit die Schaffung dieser Maßnahmen und Perspektiven für gute Arbeitsvermittlung Instrumente.
Das Thema “Weiterbildung” spielt hierbei eine Schlüsselrolle: Wie kann und muss Weiterbildung aussehen, damit sie zu den Bedürfnissen der Beschäftigten und zu den Anforderungen dieses Wandels passt? Welche Hürden bestehen derzeit? Wie und auf welcher Ebene (Unternehmen, Politik, Gesellschaft) können diese Hürden abgebaut werden? Die Beantwortung dieser Fragen sind Kern der “Allianz der Chancen”
Andreas Schmitz, bis 31. Mai 2022 Arbeitsdirektor bei Roche in Deutschland, weiß um die Relevanz dieser Grundlagenarbeit: “Klarheit über zukünftig gefragte Kompetenzen und Bedarfe gehen Hand in Hand mit neuen Perspektiven für die Beschäftigten. Es ist uns wichtig diese Transparenz zu schaffen. So tragen wir dazu bei, dass die Menschen sich mit ihren Talenten und Fähigkeiten ganzheitlich einbringen, perspektivenreich weiterentwickeln wollen und können“, erklärt Andreas Schmitz. "Denn sinnstiftende Arbeit und ein klares Ziel vor Augen, führen zu einer erhöhten Selbstmotivation und bereichernt das eigene Leben."
In der „Charta für Transformation mit Perspektiven“ zeigen die Unternehmen der Allianz ihre Ideen für neue Beschäftigungsperspektiven und gesellschaftlichen Zusammenhalt auf. Dort sind die Kernbotschaften und Ziele der Allianz manifestiert. Es werden sechs spezifische Handlungsfelder aufgeführt:
Transparenz über zukunftsrelevante Kompetenzen,
Perspektiven der Beschäftigten,
Brücken in neue Beschäftigung,
Lebenslanges Lernen und Veränderungsbereitschaft,
Kooperationen und Allianzen und
Neue Ansätze und Methoden.
Mit der Charta möchten die in der Allianz der Chancen vereinten Institutionen und Unternehmen einen Anstoß geben, die durch den angelaufenen Strukturwandel bedingten Herausforderungen für Arbeitsmarkt und Beschäftigung durch ein Zusammenwirken aller gesellschaftlichen Akteure wirtschaftlich und sozial nachhaltig zu gestalten. Mit ihren Handlungsempfehlungen wird die Allianz der Chancen Hinweise geben, wie der Transformationsprozess im Sinne ihrer Beschäftigten gestaltet werden sollte. Proaktiv, praxisnah, kooperativ und sozial nachhaltig – das sind die Prinzipien der Allianz der Chancen.
Doch wie möchten die Unternehmen der Allianz die in der Charta manifestierten Ziele erreichen? Die Gestaltung der Transformation liegt nach Ansicht der Allianz der Chancen zuvorderst in der Eigenverantwortung der Unternehmen und Beschäftigten. Doch allein lässt sich ein so einschneidender Wandel nicht bewältigen. Alle Akteure des Arbeitsmarktes müssen einbezogen werden. Um die gesetzten Ziele zu erreichen spielt deshalb der Austausch mit Politik, Gewerkschaften und Sozialpartnern sowie die Einbindung von Interessenverbänden - z.B. der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände - eine große Rolle. Deshalb sucht die Allianz den Schulterschluss zwischen Unternehmen, Tarif-, Sozial- und Betriebspartnern, der Bundesagentur für Arbeit, Bildungsträgern, Politik, Kammern, Verbänden, Wissenschaft und den Beschäftigten. Gemeinsam möchten die Unternehmen der Allianz der Chancen mit diesen auf Augenhöhe diskutieren, Meilensteine sowie Ziele definieren und dann im Sinne der Beschäftigten und Unternehmen handeln.
Die Allianz der Chancen tritt dabei mit konkreten Handlungsempfehlungen und Lösungsvorschlägen an eine neue Bundesregierung sowie die Landesregierungen heran, um aus den Handlungsfeldern konkrete Schritte abzuleiten und im neuen Koalitionsvertrag zu verankern. Damit will die Allianz sicherstellen, dass die künftigen Vorhaben zur Transformation der Arbeitswelt nicht an der Lebens- und Arbeitsrealität der Menschen vorbeigehen.
Viele Unternehmen der Allianz der Chancen gestalten schon heute den Wandel zu einer neuen Arbeitswelt, antizipieren Beschäftigungsperspektiven von morgen und gehen neue Wege. Beispielprojekte aus den Unternehmen zeigen die Bandbreite der Herausforderungen und die Vielfalt der Lösungen. Hands-on und im Schulterschluss mit den Beschäftigten. So auch bei Roche. Das folgende Beispiel zeigt: die Ideen der Allianz sind auch praxistauglich.
Im Jahr 2020 wurden am Roche Standort Penzberg durch den Bau einer neuen Pharma Produktionsstraße 120 naturwissenschaftliche Arbeitsplätze geschaffen. Zeitgleich geriet ein branchenfremdes Unternehmen aus der Umgebung in Schieflage. Zahlreiche Mitarbeitende suchten eine neue Perspektive auf dem Arbeitsmarkt und fanden diese bei Roche. Über 12 Monate wurden Schlosser:/innen, Metallbauer:/innen und Mechatroniker:/innen mit dem Know-how zum Quereinstieg in der Pharma Produktion ausgestattet. Durch speziell konzipierte Module konnten sie sich als Chemikant:/in und Chemielaborant:/in qualifizieren.
Unter ihnen auch Götz Bader, dessen persönliche Geschichte ein anschauliches Beispiel liefert:
Götz Bader ist Braumeister und Brau- und Getränketechniker. Heute arbeitet er im Biotechnologie-Zentrum von Roche in Penzberg. Wie kommt man als Getränketechniker und somit Quereinsteiger auf ein Gesundheitsunternehmen wie Roche? „Der Ursprung der Biotechnologie liegt bei den Bäckern und Brauern“, erklärt Götz Bader. Die Fermentation wird beim Brauen und Backen ebenso bewusst angewendet wie in der Biotechnologie. Außerdem seien die Technologien der Anlagen zur Produktion von Bier und von Medikamenten vergleichbar. Die Neugier, was in der Fermentation noch hergestellt wird, die Möglichkeiten der Entwicklung und die Work-Life-Balance haben ihn motiviert, sich bei Roche zu bewerben. Im April 2013 stieg er als Brauer bei Roche in Penzberg ein, da Quereinsteiger wie Brauer oder artverwandte Berufe aus dem Lebensmittelhandwerk oder Getränketechnologie bei Roche aufgrund der ähnlichen Herstellungsprozesse sehr gefragt sind.
Damit solche Erfolgsgeschichten keine Einzelbeispiele bleiben braucht es einen gemeinschaftlichen Weg der Industrie, Gewerkschaften, Sozialpartner und Politik. Als Roche möchten wir nicht nur unsere Erfahrungswerte einbringen, sondern unsere Stimme für unsere Bedarfe einsetzen, um im Austausch mit anderen Unternehmen unsere Personalplanung nachhaltig zu gestalten - und damit unserer sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden.
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