Fazit und Ausblick

Insofern kommen in der aktuellen Corona-Pandemie Tests eine besonders große Bedeutung zu. Tests auf das Coronavirus kommen in Deutschland seit dem Frühjahr 2020 zum Einsatz, um mit dem Coronavirus infizierte Personen zu identifizieren und Infektionsketten zu unterbrechen. Sie leisten damit einensignifikanten Beitrag zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Dies belegen zahlreiche Studien. Demnach liegt der Reduktionsbeitrag von Tests auf das Coronavirus je nach Settingzwischen 20 Prozent und 70 Prozent. Das bedeutet, dass die Zahl der Infizierten im hypothetischen Fall, dass Tests nicht vorhanden gewesen wären, unter sonst gleichen Umständen also deutlich höher liegen würde als heute.

Damit eignen sich konsequente Testungen grundsätzlich dazu,Einschränkung gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Aktivitäten– zumindest teilweise – zu vermeiden. So entfalten Tests positive Wirkungen auf Wirtschaft auf Gesellschaft. Indem beispielsweise Betriebsschließungen vermieden werden sowie Gaststätten, Beherbergungsbetriebe, Theater, Kinos und Konferenzen weiterhin (negativ getestete) Gäste empfangen können, helfen Tests wirtschaftliche Schäden durch Pandemien zu vermeiden. Diese Effekte betreffen vor allem das Dienstleistungsgewerbe, da wirtschaftliche Aktivitäten hier sehr stark auf direkten (Kunden-)Interaktionen basieren und damit von vermiedenen Eindämmungsmaßnahmen relativ stark profitieren. Aber auch Industrieunternehmen profitieren von Testungen; zum einen, weil der Betrieb aufrecht gehalten werden kann und zum anderen, weil Produkte weiterhin nachgefragt werden. Damit stabilisieren Testungen die wirtschaftliche Entwicklung. Zudem tragen Tests wesentlich dazu bei, Schulschließungen undÜberlastungen des Gesundheitssystemszu vermeiden bzw. vermindern, sowie Gesundheitsrisiken für die Menschen signifikant zu reduzieren.

Die Corona-Krise zeigt, dass zur langfristigen Eindämmung von Epidemien bzw. Pandemien immer einBündel aus Maßnahmenerforderlich ist. So ist die bloße Beachtung von Hygiene- und Abstandsregeln dazu kaum geeignet. Ebenso reicht die Verfügbarkeit wirksamer Impfstoffe allein kaum aus, da es schwierig bis unmöglich ist, Herdenimmunität zu erreichen. Dabei spielen neben Akzeptanzfragen auch Mutationen sowie nachlassende Immunantworten und Impfbereitschaften eine Rolle.

Insofern waren, sind und bleibenTests ein zentrales Instrument zur Eindämmung.Ebenso wie in früheren Pandemien (z. B. SARS-Epidemie 2002/2003) dürften diagnostische Tests auch im weiteren Pandemieverlauf und in möglichen künftigen Epidemien einen wichtigen Beitrag zur Infektionskontrolle leisten. Denn zum einen gäbe es ohne diagnostische Tests kein zuverlässiges Verfahren, um Infizierte eindeutig zu identifizieren, was etwaige Behandlungen erschweren würde. Zum anderen besitzen Tests tendenziell hohe gesellschaftliche Akzeptanz und können in der Regel kostengünstig und schnell in der Fläche ausgerollt werden, womit sie Impfungen gut komplementieren können. Zudem können PCR-Verfahren relativ einfach an neue Varianten angepasst werden und

Fortschritte in der Entwicklung lassen unter anderem erwarten, dass Proben künftig kostengünstiger ausgewertet werden können und Nachweisergebnisse deutlich schneller vorliegen. Aber auch Schnelltests bleiben weiterhin nützlich. Sie bieten Kosten- und Zeitvorteile und entlasten die begrenzten Kapazitäten zur Auswertung von PCR-Tests.

Die Immunisierung der Bevölkerung über Impfungen zählt zu den effektivsten Mitteln, um eine Epidemie oder eine Pandemie einzudämmen. Allerdings müssen Impfstoffe bei neuen Erregern oftmals erst entwickelt, getestet und zugelassen sowie ggf. an mutierte Erreger angepasst werden. Zudem ist eine hohe Impfquote der Bevölkerung erforderlich, um eine Pandemie allein durch Impfungen zu kontrollieren. In Deutschland und in anderen Ländern ist der Anteil der Bevölkerung, die gegen das Coronavirus geimpft ist, jedoch nach wie vor zu gering. Auch bei anderen Infektionskrankheiten, wie bspw. der

Grippe besteht in Deutschland eine vergleichsweise niedrige Impfbereitschaft in der besonders gefährdeten Gruppe der über 65-Jährigen.

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