Die deutsche Gesundheitswirtschaft

Ein gemeinsames Strategiepapier zur industriellen Gesundheitswirtschaft beinhaltet erstmalig ein Grundsatzprogramm zur Weiterentwicklung der Branche am Standort Deutschland.

Im März 2021 legte der Bundesverband der deutschen Industrie e.V. (BDI) die

Strategie für die industrielle Gesundheitswirtschaft vor. Ziel der Strategie ist es, der industriellen Gesundheitswirtschaft in Deutschland langfristig eine Schlüsselrolle auf Augenhöhe mit anderen Branchen – wie Automotive – zuzuweisen. Die Gesundheitsindustrie ist bereits Wachstumstreiber und Jobmotor am Standort Deutschland. Sie leistet seit Jahren einen positiven Beitrag zur Handelsbilanz und das „Made in Germany“ gilt für Medizinprodukte weltweit als Gütesiegel. Die Strategie macht konkrete Vorschläge für die politische Umsetzung, um das globale Wettbewerbsumfeld positiv zu nutzen.

Gesundheitswirtschaft als Schlüsselbranche

Fakten

Die industrielle Gesundheitswirtschaft (iGW) in Deutschland hat rund eine Million Beschäftigte. Damit ist die iGW einer der größten Arbeitgeber in Deutschland. 55.000 Beschäftigte sind in Forschung und Entwicklung (FuE) tätig. Durch die direkte Beschäftigung von zwei Personen in der FuE der iGW werden rund drei Arbeitsplätze in der gesamten Volkswirtschaft gesichert. Darum ist die iGW auch für den restlichen deutschen Arbeitsmarkt bedeutsam. Im Betrachtungszeitraum 2007 bis 2018 verzeichnete die Branche ein Wachstum von 4,1 Prozent und wuchs schneller als die deutsche Wirtschaft insgesamt (3,3 Prozent). 90 Prozent der Exporte der gesamten Gesundheitswirtschaft sind auf die iGW zurückzuführen. Im Jahr 2019 entsprach die Bruttowertschöpfung der iGW rund 81,2 Mrd. Euro.

2021 wurde die Gesundheitswirtschaft im

Koalitionsvertrag der neuen Regierung aus SPD, Bündnis90/Die Grünen und FDP erstmals als Punkt im Themenkapitel Wirtschaft berücksichtigt (Koalitionsvertrag 2021, S. 29). Dort wird sie als Grundlage des weiteren medizinischen Fortschritts benannt. Außerdem wird ihr Potenzial für Beschäftigung und Wohlstand ausdrücklich betont. Ein erster Schritt, mehr politische Aufmerksamkeit auf die industrielle Gesundheitswirtschaft in Deutschland zu lenken. Dies strebt auch die gemeinsame Strategie des BDI an, wie die dortige Abteilungsleiterin für industrielle Gesundheitswirtschaft Michaela Hempel im Roche „Zukunftslabor Gesundheit“ verdeutlicht. Hier geht’s zum Interview.

Die Roche hat als eines von insgesamt 30 beteiligten Unternehmen und Verbänden das Strategiepapier inhaltlich erarbeitet. Damit die industrielle Gesundheitswirtschaft ihre volle Innovationskraft auch weiterhin am Standort Deutschland entfalten kann, sind entschlossene politische Maßnahmen notwendig, um die Rahmenbedingungen für die Branche weiter zu verbessern. Der Zugang zu aggregierten Gesundheitsdaten für die Industrie muss erleichtert werden. Bereits bestehende Best-Practice-Modelle für den Datenzugang und deren Nutzung in anderen europäischen Ländern (z.B. Finnland,

Dänemark, Estland) könnten Vorbild sein. Das im Koalitionsvertrag erwähnte Gesundheitsdatennutzungsgesetz und der Aufbau einer neuen dezentralen Forschungsdateninfrastruktur sind wichtige Schritte. Die Kooperation zwischen Forschung und Wirtschaft ist auch im Rahmen von Public Private Partnership (PPP) weiter dringend geboten und sollte durch entsprechende Rahmenbedingungen gefördert werden.

Die Gesundheitswirtschaft im aktuellen Koalitionsvertrag der Bundesregierung

Bereits vor der Pandemie konnte die industrielle Gesundheitswirtschaft mit einer Bruttowertschöpfung von 81,2 Mrd Euro (2019) ihre Rolle als neue Leitindustrie für Deutschland unter Beweis stellen. Der Anteil von Roche an dieser Bruttowertschöpfung betrug rund 6,1 Mrd. Euro, davon wurden 3,8 Mrd. Euro direkt im Unternehmen umgesetzt. Durch diesen wirtschaftlichen Erfolg und die Bedeutung für andere Vorleistungsindustrien und Zulieferer sichern werfden in Summe 55.000 Arbeitsplätze in Deutschland gesichert. Durch den hohen Anteil (80%) an deutschen Vorleistungen und der Vermeidung langer Transportwege trägt Roche gleich doppelt zur Nachhaltigkeit der deutschen Wirtschaft bei. Zudem bekennen wir uns in unseren Unternehmenszielen zu dem Pariser Klimaabkommen von 2015. Neben weiteren Projekten zur Reduktion unseres ökologischen Fußabdrucks investieren wir überproportional in neue Gebäude und Produktionsanlagen (>3 Mrd. EUR in den vergangenen zehn Jahren) und liegen so mit unserer Treibhausgasreduktion bereits deutlich unterhalb der maximalen zulässigen Emissionen hinsichtlich des formulierten 1.5 Grad Ziels (vergleiche

Blog politische ökonomie).

Die Bedeutung von Roche als Teil der industriellen Gesundheitswirtschaft

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